Welche Intention steckt hinter eurem Petplay?
Auf diese Frage habe ich eine Reihe von Antworten bekommen. Einige darf ich anonymisiert hier einstellen:

- Momentan bin ich dabei die Erfahrung aus dem "Naturkopfkino" in ein äußeres Erscheinungsbild zu übersetzen. Da ich gerne auf Fetisch- und BDSM-Parties gehe, überlege ich entsprechende Outfits zu erstellen, die einen oder mehrere meiner Tiercharakter zum Ausdruck bringen. Das verbindet sich da gerade mit Style und Storytelling.
Für den privaten Bereich entwickle ich gerade Fantasien zu einer sinnlichen und emotionalen Verbundenheit mit einer Partnerin. Ich mag die Art und Weise, wie Frauen mit ihren Haustieren sprechen. Diese Art eines sanften "Dirty Talks", der mit Kuscheln und Nähe, mit Streicheleinheiten und vielleicht Massage verbunden sein kann.

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- Ich hatte während meiner Pubertät Träume davon, wie ich mich in eine Katze oder entsprechende Mischwesen verwandle. Mit den Träumen ging schon meistens eine sexuelle Erregung einher. Als ich dann versuchte, meine inneren Bilder in der Realität umzusetzen, fand ich das schon so aufregend. Eine klare Intention ist also Erregung, weil es wohl einer meiner Kinks ist.
Damals wie heute reizt mich am Kater-Sein die Grenzüberschreitung. Petplay macht mich an, weil es im besten Sinne des Wortes "abnorm" ist: Mit Katzenohren, gestreiften Ganzkörperanzügen und ggf. einem Tailplug werde ich entmenschlicht und kann mich so sehr schön fallen lassen. Je nach Gegenüber werde ich dann von einem dominanten Frauchen oder einer fürsorglichen "Katzenmama" aufgefangen - beide Varianten sind für mich sehr angenehm.
Wenn ich Herrchen für ein Kätzchen bin genieße ich es, sie an ihre Rolle heranzuführen, sie (je nach Vorliebe auch strenger) als Katze zu erziehen und dann die tiefe Zuneigung und Bindung zwischen Haustier und Herrchen zu spüren. Ich bin dann sehr beschützend und mag es, wenn sie meine Liebe durch Aufforderungen zum Kuscheln erwidert

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- Am Petplay ist für mich als Herrin die Freude daran, das entpersonalisierte Lebewesen, welches nur da ist, aber total auf mich bezogen ist.
Das Pet kann keine alltäglichen Aufgaben erfüllen, nicht dienen. Mein Pet (Hund) kann ich mit Befehlen Erziehen, kann mit ihm spielen, kann ihn pflegen, kann einfach mit ihm schwätzen, jeden Quatsch erzählen und genießen, seine ganze Aufmerksamkeit, Zuneigung und Treue zu bekommen, ohne Gegenleistung gefordert zu bekommen.
Es ist einfach eine andere Art Seins-Zustand, ein Loslassen des Alltags bei ihm, welches mich auch fasziniert.
Nachteil: ich muss alles selber tun, Tasso kann nicht mal Tee kochen oder ein Getränk servieren.
Wir praktizieren es leider sehr selten, weil es auch zeitaufwändig ist.

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- Für mich sind die Beweggründe für das Petplay komplett asexuell. Ich sehe es eher als Befreiung vom Menschsein. Einfach fallen lassen und sagen wir so etwas wie die Kindheit zurück erobern. Denn wer hat nicht als Kind gern Pferd gespielt. Auch werde ich wie ein echtes Pferd behandelt, also nicht im klassischen SM-Gefälle. Für uns ist es eher ein sehr nettes Rollenspiel.