Giselle (26)
„Nehmen Sie die Hoftüre,“ antwortet sie.
Ich bedanke mich höflich und wende mich der Türe zu. Als wir hinaustreten, stehen wir auf einem kleinen Sandplatz. Der feinkörnige Sand, der unter meinen Schuhen knirscht, setzt sich rechts und links fort und bildet einen drei Meter breiten Streifen über die gesamte Hausbreite. Dann folgt eine Grasfläche mit drei Büschen. Den Abschluss bildet ein Wandelgang, der aus Pflanzen zu bestehen scheint. Neugierig überquere ich den Sand und die Wiese und schaue mir an, was da wächst.
Ich habe angenommen, dass es eine Rankhilfe aus Metall mit Kletterpflanzen ist. Als wir nun dort sind und darunter hindurch gehen, sehe ich, dass einzelne Weiden den Wandelgang zur angenommenen Grundstücksgrenze blickdicht abschließen. Als Jungpflanzen muss man sie anscheinend miteinander verflochten haben. Zum Haus hin stehen weitere Bäume in größerem Abstand und über uns vereinigen sich die Kronen. Ein lebender Säulengang! Ich bin beeindruckt.
Wir gehen den Gang entlang bis zum Ende, drehen um und gehen bis zum anderen Ende. Gigi hält sich an meiner Seite und staunt. Sie kann es sich nicht verkneifen, an einer der Weidenstämme ein Bein zu heben. Ich nehme ein Feuchttuch aus meiner Gürteltasche und reinige sie. Das Tuch kommt in einen Plastikbeutel – man soll ja nicht denken, dass ein Halter nicht für alle Eventualitäten ausgerüstet ist! Sonst hätte ich damals nicht auch die Joggerin verarzten können!
Dann ist es auch schon Zeit in die Halle zu gehen. Wir begegnen draußen noch drei anderen Owner-Doggie-Paaren und zusammen machen wir uns auf, um pünktlich zum Vortrag unsere Plätze einzunehmen. Drinnen halte ich die Tüte in der Hand und schaue die ‚Empfangsdame’ fragend an. Sie deutet auf ihren Papierkorb, in den ich den Abfall versenke.
Ich bedanke mich, dann folgen wir den Anderen, die wir draußen kennen gelernt haben, in die Halle. Dort stehen zwei lange Tische etwas schräg angeordnet. Ich suche mir einen Platz und setze mich voller Erwartung. Gigi macht neben mir SITZ und schaut zu mir hoch. Spontan streichele ich ihr über ihr Haar.
Kaum sitzen wir alle und erste Gespräche mit den Tischnachbarn haben begonnen, als ein Mann hinzutritt und die Versammelten begrüßt:
„Herzlich willkommen, mein Name ist Alex Buchner. Mir gehört dieses Anwesen, auf dem wir Events veranstalten und auch Ferienzimmer vermieten für Leute wie Sie, die über einen längeren Zeitraum in Ruhe ihrem Fetisch nachgehen möchten.
Sie sind hier, um ein Dog-Agility-Wochenende zu erleben. Für diejenigen, die zum ersten Mal an solch einem Wochenende teilnehmen, habe ich eine Ton-Bild-Schau zusammen gestellt aus vergangen Events. Für die Anderen unter Ihnen ist es sicher interessant, solch ein Event einmal aus der Warte eines Zuschauers zu erleben…“
Eine halbe Stunde lang referiert der Bauer und zeigt dabei mittels eines Projektors Bilder, dann schließt er seinen Vortrag und eröffnet das Abendessen. Er wünscht uns einen Guten Appetit und schon wird ein mehrgängiges Landmenü aufgetragen. Für die Doggies gibt es Näpfe, die wir von den Vorlegeplatten füllen, nachdem wir die Nahrung mundgerecht zerteilt haben. Zu trinken gibt es Getränke in Flaschen. Ich nehme mir einen Fruchtsaft, fülle mein Glas und halte Gigi die Flasche hin.
Nach dem Essen fragt mich meine Tischnachbarin, die mit einem Doggierüden hier ist, ob wir uns zusammen die Bilder an der Wand anschauen möchten oder uns zurückziehen wollen.
„Nein,“ antworte ich ihr. „Wir schauen uns gerne noch etwas hier um.“
Wir stehen also auf, nehmen unsere Gläser in die Hand und gehen an der Wand der Halle entlang. Bald entstehen so Grüppchen von Haltern im Smalltalk miteinander vertieft, während die Doggies dabei stehen auf allen Vieren, oder hin und wieder in SITZ-Stellung gehen. Ab und zu schaue ich zu Gigi hinunter und sehe, dass ihre Aufmerksamkeit nicht den Gesprächen der Halter gilt, sondern der Umgebung.
Der Rüde der Halterin am Tisch neben mir hat scheinbar Gigis Aufmerksamkeit erregt, teilweise auch die anderen Doggies. Bestimmt findet es Gigi aufregend, so viele Doggies um sich zu haben! Der Rüde der Halterin ist vielleicht erst zwanzig oder so, aber er scheint seine Rolle ernst zu nehmen, in ihr regelrecht aufzugehen.
Ich schaue bald auf meine Armbanduhr und entschuldige mich dann bei der Frau. Danach verlassen wir die Gesellschaft und gehen die Treppe hinauf zu unserem Zimmer. Gigi folgt mir und erklimmt die Treppe auf allen Vieren. Wir erreichen das Gästezimmer und sie macht vor der Tür SITZ. Ich öffne die Tür und halte sie für Gigi auf. Sie läuft ein paar Meter ins Zimmer und dreht sich dann zu mir um.
Nachdem ich die Tür geschlossen habe, gehe ich zum Bett, schlage die Decke zurück und ziehe mich aus. Dann lege ich mich ins Bett, hebe ihr einladend die Decke hoch und sage HOPP.
Sofort nimmt Gigi die Einladung freudig an und springt ins Bett. Das Gestell erzittert und sie fällt vom Schwung halb auf mich.
Darüber muss ich schmunzeln und tätschele ihre Kehrseite. Sie ist mit den Beinen zum Kopfende, mit den Schultern auf meinen Oberschenkeln zum Liegen gekommen und dreht sich nun kichernd.
Ich knie mich im Bett auf und lasse mich auf die Hände in den Vierfüßlerstand fallen. Die Arme rechts und links neben ihren Schultern. Dann beuge ich mich zu Gigi hinunter. Sie beginnt zu zappeln und versucht tiefer zu rutschen, wohl um unter mir weg zu kommen, was ich zu verhindern weiß. Schließlich lässt sie sich zurücksinken und gibt jeden Widerstand auf.
Zuerst streiche ich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht, beuge mich zu ihr und gebe ihr einen Kuss. Sie hat den Mund leicht offen und lässt meine Zunge nach der ihren suchen. Die Augen schließend, berühren sich unsere Zungen…
Nach einer Weile frage ich Gigi leise: „Das gefällt dir so, gell?“
„Hmm,“ macht sie, lächelt mich an und verdreht die Augen. Dabei drängt sie sich dichter an mich.
Ich beuge mich nun wieder zu ihr hinunter und beginne sanft an ihrem Ohr zu knabbern. Dann arbeite ich mich mit Lippen und Zunge weiter zu ihrem Nacken vor und den Hals hinunter zu ihren Schultern.
„Hmmm…“ macht sie dabei wieder.