Die Journalistin -28
Ich nicke und drehe mich auf den Rücken. Mit einem gewissen Schwung richte ich mich in sitzende Stellung auf. Nun weiß ich aber nicht weiter und schaue ihn hilfesuchend an. Er rät mir:
"Dreh dich zu mir, so dass deine Füße über den Rand der Schlafstatt hinausragen. Dann hopse auf dem Hintern weiter auf den Randbalken zu."
Ich mache, was er sagt, und schaue danach noch einmal zu ihm auf.
"Versuche auf den Balken zu rutschen. Zieh‘ deine Fersen dabei an dich heran, soweit das geht."
Als ich jetzt in hockender Stellung auf dem Balken sitze, schaue ich wieder zu Marc auf.
"Rutsche weiter vor an den Rand des Balkens. Versuche dabei immer wieder einmal durch Anspannen deiner Oberschenkel aufzustehen."
Ich versuche es, aber ich komme immer nur wenige Zentimeter vom Boden hoch und lache verschämt während der Versuche. Schließlich fasst Marc mich unter und zieht mich hoch. Er bemerkt:
"Du brauchst bestimmt noch stärkere Muskeln in den Beinen. Dann klappt das auch!"
Er führt mich wieder zu der Indoor-Trainingsfläche und führt das unterbrochene Geh-Training fort. Diesmal durchsetzt er das Geh-Training mit Hocken und wieder aufstehen. Als ich immer unsicherer auf den Beinen werde meint er:
"Anscheinend hast du für heute dein Limit erreicht. Wir lassen es dabei. Ich bringe dich wieder in den Stall zurück."
Auf der kurzen Treppe darf ich mich bei ihm abstützen. Danach führt er mich zur Tränke. Dort kühlt er mein Gesicht mit einem nassen Tuch und lässt mich trinken. Anschließend gehe ich zum Futtertrog. Marc begleitet mich fürsorglich auch jetzt. Nachdem ich meinen Hunger gestillt habe, frage ich:
"Mehr passiert heute nicht mehr?"
Er schüttelt lächelnd den Kopf und antwortet:
"Es ist ja auch schon ziemlich spät. Ruh' dich aus und schlafe deine erste Nacht im Stall. Morgen geht es dann weiter."
"Aber du hast mir versprochen, dass ich in den Nächten ohne die Armfessel schlafen darf!" mache ich ihn aufmerksam.
Marc nickt und geht hinter mich, um die vielen Schnallen zu lösen und das Teil schließlich aus dem Halsband auszuhängen.
"So hast du es auch leichter, wenn du in der Nacht mal austreten musst."
Beim Begriff 'austreten' muss ich grinsen. Er hängt sich den Armbinder über seinen linken Unterarm und geht zum Treppchen, über das er den Stall verlässt. An der Tür wendet er sich noch einmal um und wünscht mir:
"Gute Nacht, Vanny."
Ich nicke und erwidere:
"Gute Nacht, Marc."
hrpeter am 16. Oktober 23
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