Samstag, 28. Oktober 2023
Die Journalistin -32
"Wie geht es dir?" fragt er mich jetzt. "Sollen wir das Trainingsprogramm von gestern fortführen?"

Da ich mit den Schultern zucke, entscheidet er:
"Gut, körperlich ist alles okay mit dir. Vielleicht hilft dir das Training über die Erfahrung mit der Laktation hinweg zu kommen."

Er führt mich also über das Treppchen aus dem Cow-Bereich auf die Indoor-Trainingsfläche. Ich spüre, dass ich mich heute schon ein wenig sicherer auf den Klauenschuhen bewegen kann. Nur zu Beginn bin ich noch etwas wackelig gewesen. Das messe ich der gerade gemachten Laktations-Erfahrung zu.

Bis zum Mittag habe ich die Melkmaschine fast schon wieder vergessen. Marc führt mich in den Stall zurück, lässt mich am Wassertrog meinen Durst stillen und führt mich zu meiner Schlafstatt. Nachdem ich mich niedergelegt habe, verlässt er mich wieder. Bald bin ich vor Erschöpfung eingeschlafen, obwohl ich heute Vormittag keine großen sportlichen Leistungen gebracht habe.

*

Die Wochen sind vergangen und das Ende meines mit Marc vereinbarten Zeitraumes im Petclub ist heran. Ich bitte Marc nun, dass ich die nächsten Wochen wieder bei mir zuhause verbringen kann. Ich begründe das damit, dass die Erfahrungen als Cow doch manchmal etwas speziell gewesen sind und ich Zeit brauche herauszufinden, ob ich für den Petclub wirklich geeignet bin.

"Wir können ja jederzeit miteinander in Kontakt treten, da wir unsere Handy-Nummern haben," erkläre ich ihm kurz vor meiner Heimfahrt. "Allerdings brauche ich erst einmal meine Ruhe. Ich werde mich schon bei dir melden!"

Zuhause angekommen mache ich erst einmal ein paar Tage Urlaub. Nur Nanette treffe ich ab und zu in einem Café.

Dann beginne ich an meinem Projekt für die Zeitung zu schreiben. Ich habe meinen Laptop aufgeklappt und lasse meine Finger über der Tastatur einen Tanz aufführen. Auf dem Monitor reiht sich Buchstabe an Buchstabe, Absatz an Absatz. Immer wieder halte ich inne, lese mir durch, was ich geschrieben habe und ändere was mir nicht gefällt.

Dann lehne ich mich in meinem Schreibtischstuhl zurück, höre mir wieder meine Aufzeichnungen in meinem Recorder an und schreibe weiter. So reiht sich Kapitel an Kapitel. Einen ganzen Monat bin ich damit beschäftigt eine Dokumentation über das Petplay zu schreiben und den Leuten auszureden, dass es sich bei den Playern um Perverse Seehandelt.

Anschließend habe ich mir meine Dokumentation durchgelesen und das Wichtigste herausgeschrieben, woraus sich ein Zeitungsartikel formen lässt. Schließlich bin ich in die Redaktion gefahren und habe meinem Chef, Herrn Klein, den Artikel übergeben. Er hat mich gelobt und eine Bonuszahlung versprochen.

Auf Anraten Nanettes bin ich mit meiner Dokumentation zu einem wissenschaftlichen Verlag gegangen. Dort ist man bereit, meine Dokumentation zu drucken. Das würde mir mehr Geld einbringen, als die Veröffentlichung bei meinem Arbeitgeber, meint Nanette.