Freitag, 4. Oktober 2024
Geräusche der Nacht -115
Wieder kommt es zu einer Gedankenpause. Ich lasse Laura die Zeit, das Gehörte zu verarbeiten. Plötzlich schaut sie mir wieder in die Augen und fragt:

"Können Werwölfe und Gestaltwandler wirklich nicht sterben?"

Ich lächele sie gewinnend an und antworte:
"Es stimmt nicht, dass wir nicht altern. Nur für Menschen sieht es halt so aus, da Menschen viel schneller altern. Zurückblickend auf über vierhundert Jahre kann ich sagen, dass wir wohl um den Faktor 60 langsamer altern. Also seitdem bin ich für menschliche Verhältnisse etwa sieben Jahre älter geworden. Wir sterben daher irgendwann ganz sicher ebenfalls. Daneben können wir auch eines gewaltsamen Todes vor dem Ende unserer Lebensspanne sterben. Denke nur an Kopfschuss, Herzschuss, Ertrinken, Verbluten. Auch überleben wir keine Explosion. Alles andere können wir aber überleben. Die Selbstheilungskräfte des Körpers sind durch Mikroben im Blut stark gesteigert. Wunden verheilen in sehr kurzer Zeit."

Dann ist die Zeit des Vollmondes heran und sie hat in der Nacht ihre erste Wandlung erlebt. Bald darauf findet sie einen übel zugerichteten Werwolf im Straßengraben. Es ist Valerij, das jüngste Mitglied von Arkadijs Rudel. Arkadij hat Valerij verstoßen. Nun kommt Lauras soziale Ader zum Tragen. Sie will dem jungen Werwolf helfen ein Gestaltwandler zu werden.

Da die Meister strikt dagegen sind Valerij aufzunehmen, helfe ich Laura dabei. Eine regelmäßige Arbeitsstelle ist für Valerij in diesem Zusammenhang ebenfalls wichtig. Also trete ich gegenüber seinem Arbeitgeber als seine amtliche Betreuerin auf. Bald tauchen bei ihm Probleme durch die Fließbandarbeit auf.

Wir reden mit ihm und schauen, ob er in einer Hundeschule als Trainer arbeiten kann. Ich begleite ihn in den Schwarzwald und helfe ihm dort Fuß zu fassen. Laura zieht nach Köln um, zu Hannes und Enie. Dort bekommt sie ein Problem mit Verbrechern. Sie möchte nun unbedingt die Verbrecher zur Strecke bringen. Hannes und ich helfen ihr dabei.

In meinen Meditationen versetze ich mich gedanklich auch nach Todtmoos, um über 'Valle' zu wachen, und erlebe eine Romanze zwischen ihm und einer Uneingeweihten mit. Er lässt von Zeit zu Zeit seinen inneren Wolf heraus und lässt ihn Kleinwild jagen, da er dort keinen Joggingpartner hat wie in Kassel durch Laura.

Im Winter erkennen die Menschen Wolfsspuren und reagieren hysterisch. Wölfe sind geschützte Tiere, die nicht gejagt werden dürfen. Nun haben sich ein paar junge Burschen mit den Schrotgewehren ihrer Väter zu einer Hetzjagd auf den Wolf aufgemacht. 'Valle' konnte sich zu seiner Romanze retten und musste sie nun über seine Natur aufklären. Genau wie Enie hat Chris seine besondere Natur akzeptiert.

Allerdings beginnen sich Journalisten für die Gestaltwandler zu interessieren. Ein Autor fragt nach Ideen für ein Buch. Sofia und Bastian spielen ihm einiges vor und Bastian schreibt den Romanentwurf des Autors aus Sicht eines Wolfes um. Der Autor ist begeistert.

Um nun aber nicht zum Ziel weiterer neugieriger Menschen zu werden, machen Laura, Hannes und Enie einen Urlaub in Namibia. Dort lassen sie ihre bisherigen Identitäten bei einem Haiangriff sterben und sich neue Papiere ausstellen, die sie als junge Namibier ausweisen, die in Deutschland studieren wollen.