Dienstag, 6. April 2021
Mars07-Die Verkäuferin (5)
Sie vergewissert sich noch einmal mit einem prüfenden Blick:
?Haben Sie dabei an etwas Spezielles gedacht? Eher etwas Ausgefallenes, oder doch schlicht und elegant??
?Es soll etwas Hochwertiges sein, wenn möglich aus echtem Leder!? entgegne ich.

*

Ich, Rebecca, lächele freundlich und wende mich kurz dem Regal zu. Mit meiner Einschätzung gestern, habe ich Recht gehabt: der Mann ist eine kleine Goldgrube. Wenn ich mich geschickt anstelle, werde ich sicher ein Lob von Tina, meiner Chefin bekommen, sobald sie die Tagesabrechnung sieht.
Aber jetzt muss ich mich erst einmal konzentrieren. Kurz mustere ich den Hengst, um die Größe besser abschätzen zu können. Zielstrebig suche ich nun ein hellbraunes Geschirr heraus und trage es zum Pony.
?Dieses Geschirr ist aus echtem Leder. Es ist schön weich, solange es regelmäßig und sorgfältig gepflegt wird,? erkläre ich und halte das Leder so, dass der Kunde es in die Hand nehmen kann.
?Das ist kein Problem, darum kümmert sich der Stall. Ich werde sie extra darauf hinweisen! Es fühlt sich tatsächlich sehr angenehm an. Gibt es das auch für besondere Anlässe mit bunt funkelndem Glas??
?Das haben wir natürlich auch,? lächele ich. ?Für jeden Anlass, das richtige Geschirr!?
?Können wir dieses einmal zur Probe anlegen?? bittet er.
Mit geschickten Bewegungen lege ich dem Hengst das lederne Geschirr an. Es hat einen recht breiten Ledergurt, der rund um die Hüfte geht und an den Seiten zwei D-Ringe aufweist, mit denen das Pony eingespannt werden kann. Ein schmaler Lederriemen führte den Bauch hinauf, teilt sich vor der Brust und läuft über die Schultern, bis er zwischen den Schulterblättern wieder zusammengeführt wird und den Rücken hinunter zurück zum Hüftgurt verläuft.
Ich muss mich leicht recken, um die Lederriemen über die Schultern des Hengstes führen zu können. Das Pony ist durch die Hufschuhe schon deutlich größer als ich. Unter den Achseln des Hengstes sorgen zwei Verbindungsstränge für einen festeren Sitz. Ein zusätzlicher Lederriemen wird zwischen den Beinen hindurchgeführt und an beiden Seiten mit dem Hüftgurt verbunden. Vorne wird das Geschlecht durch einen Ring geführt.
Anschließend trete ich zwei Schritte zurück und schaue mir meine Arbeit an. Die helle Farbe des Leders zeichnet sich sanft von der braunen Haut des Hengstes ab und das Geschirr schmiegt sich überall gut an den Körper an. Das Pony steht scheinbar ruhig auf der Stelle, aber ich bemerke die unruhigen Bewegungen des Schweifes. Innerlich ist der Hengst wohl doch ziemlich nervös, aber wer kann ihm das auch verdenken.
?Das Geschlecht lässt sich auch in einer Tasche verbergen,? sage ich und nehme das Accessoire, um es vor das Geschlecht des Hengstes zu halten.
Der Kunde nickt anerkennend, den Blick unentwegt auf das Pony gerichtet.
?Gibt es das Accessoire auch abschließbar??
?Leider nein,? sage ich und schüttele den Kopf. ?Wir bieten allerdings eine zusätzliche Variante an, einen Augenblick bitte.?
Ich gehe kurz an das Regal und öffne die Verpackung eines anderen Artikels. Diese Tasche ziehe ich dem Hengst über das Geschlecht und lasse rechts und links davon kleine Schlösser am Ring einschnappen.
?Wenn Sie sicher gehen wollen, dass niemand Hand an das Pony legt, während es angeschirrt auf Sie wartet, können Sie die Tasche mit diesem Schlüssel verschließen,? erkläre ich und zeige ihm das Bund mit mehreren kleinen Schlüsseln aus der Verpackung.
Der Kunde tritt heran, beugt sich vor und betrachtet alles aus der Nähe, ehe er fragt:
?Kann es auch zur Keuschhaltung genutzt werden? Das Pony steht ja in öffentlichen Ställen.?
Ich lächele.
?Eingeschränkt, ja. Solange niemand das Leder aufschneidet. Wir haben aber auch eine Kollektion verschiedener Peniskäfige!?
?Okay. Sie haben mich überzeugt!? sagt der Mann. ?Haben Sie zu dem Geschirr auch ein passendes Zaumzeug??