Dennis sucht sein Glück -02
Also lösche ich das Fenster mit seinem Profil und drücke den Antwortbutton unter seiner Nachricht. Nun schreibe ich:
"Hallo dennis, darf ich erst einmal wissen, was du magst und was nicht? Magst du Rollenspiele in denen das Machtgefälle zum Ausdruck kommt? Wie würdest du dich bezeichnen: Als hingebungsvoll oder als aufmüpfig? Bist du also eher brav und magst es gelobt zu werden oder magst du körperliche Strafen fühlen, die weh tun, bevor du dich devot zeigst?
Um mich selbst einmal zu charakterisieren: Ich mag es nicht, Strafen zu verteilen, die weh tun. Ich mag eher das Gegenteil: Bei Wohlverhalten loben. Darum würde ein aufmüpfiger Charakter wohl nicht gut zu mir passen!
Gruß, SirHolger"
Anschließend sende ich meine Nachricht ab und warte gespannt auf seine Reaktion.
Mehrere Tage vergehen. Nichts rührt sich. Nach fast einer Woche sagt mir eine hereingekommene E-Mail, dass mich auf der BDSM-Plattform eine Nachricht erreicht hat. Als ich Zeit habe, die Plattform zu öffnen und mir die Nachricht anzuschauen, lese ich:
"Hallo Sir,
Ich habe mir inzwischen Ihr Profil angeschaut und habe da ein paar Fragen. Ich habe hier auf der Plattform gelesen und bin erschreckt, wie viele Vorurteile es doch zu devoten Männern gibt. Positiv möchte ich anmerken, dass ich solches in Ihrem Profil nicht gelesen habe.
Dennoch möchte ich gerne mit Ihnen darüber reden, um Ihre eigenen Ansichten zu erfahren. So heißt es zum Beispiel von vielen Seiten, devote Männer seien impotent. Ich habe trotz meiner jungen Jahre bei mir festgestellt, dass ich eben nur einen hoch kriege, wenn ich verbal niedergemacht werde, oder wenn ich ignoriert oder barsch herumkommandiert werde. Das macht mich an! Während ich an normaler Sexualität, sei es mit einer Frau oder einem Mann, nicht das geringste Interesse habe.
Seit vier oder fünf Jahren weiß ich davon, denn meine bisherigen Kumpels ticken da ganz anders. Insofern bin ich wohl als impotent zu bezeichnen, wenigstens was die gefühlsmäßige Ebene betrifft. Da beißt die Maus keinen Faden ab, ist einfach so."
'Hey, da hat er aber einen umfangreichen Text verfasst,' denke ich bei mir. 'Anscheinend musste er sich da etwas von der Seele schreiben.'
Ich überlege, was ich ihm darauf antworten könnte. Er wollte mir doch Fragen stellen… Schließlich schreibe ich zurück:
"Hallo dennis, ich freue mich, dass du mir das geschrieben hast. Du wolltest mir Fragen stellen! Ich lese da die unausgesprochene Frage, ob ich deine emotionale Impotenz, wie du es nennst, akzeptieren kann. Aber ja, dennis! Ich kann! Es ist kein Problem für mich.
Gleichzeitig hast du mir quasi eine 'Gebrauchsanweisung' gegeben, wie du am besten zu handlen bist. Das finde ich gut! Eine Frage habe ich allerdings dabei: Diese emotionale Impotenz... Bezieht sie sich nur auf den sogenannten 'Vanillasex', den du von den Gesprächen deiner Kumpels kennst?
Gruß, SirHolger".
hrpeter am 16. Oktober 24
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