Der Petclub (4)
Er ist stehengeblieben, so dass ich mich zu ihm umwenden muss. Als wir uns nun gegenseitig in die Augen schauen, bestimmt er:
?Und jetzt geh? in die Hocke, als suchst du etwas auf dem Boden, das dir aus der Hand gefallen ist!?
Ich denke, dies ist ein Test, ob ich seine Dominanz mir gegenüber anerkenne und gehe langsam in die Hocke. Dietmar hockt sich mir gegenüber ebenfalls hin, so dass der Augenkontakt auf Augenhöhe nicht verloren gegangen ist. Die wenigen Passanten habe ich dabei gedanklich ausgeblendet. Dietmar sagt nun:
?Und nun stell? deine Hände zwischen die Knie auf den Boden!?
Für einen Moment mache ich, was er sagt. Dann meint er:
?Und nun komm wieder hoch! In den Augen der Passanten hast du gefunden, was du auf dem Boden gesucht hast. Wie war das für dich gefühlsmäßig??
Ich hake mich bei ihm ein und schaue zu ihm auf.
?Mir ist das Herz in die Hose gerutscht! Muss ich das immer im Beisein anderer Leute machen?? frage ich.
Dietmar schüttelt lächelnd den Kopf.
?Nur in meinem Beisein, sonst könnten wir ja keine gemeinsame Session haben. Allenfalls sind manchmal andere Petplayer dabei.?
?Andere?? frage ich. ?Wie meinst du das??
Er erklärt mir:
?Ich habe dir ja erzählt, dass Petplay ist für sich genommen asexuell ist, als wir noch miteinander geschrieben haben! Wenn wir mit der Zeit Vertrauen und Zuneigung zueinander entwickeln, kann eine sexuelle Komponente hinzukommen, aber wann das sein wird entscheidest du! Auf jeden Fall gibt es nie einen sexuellen Kontakt zu fremden Personen! Mit ?Andere? meinte ich gerade ?andere Petplayer?, die wir ab und zu zum gemeinsamen Spiel treffen. Aber auch das erst, wenn du dich bereit dafür fühlst!?
*
Neugierig besuche ich ihn bei ihm zuhause. Freudig bittet er mich herein und bietet mir Platz auf der Couch an. Anschließend holt er zwei Gläser Cola heran. Gemäß unserer Vereinbarung habe ich unter der Jacke, die er mir galant abnimmt und in der Garderobe aufhängt, Leggins und ein Tshirt an.
?Du wolltest mir zeigen, wie ich meinen Part als Doggie ausfüllen kann!? erinnere ich ihn.
?Okay,? meint er. ?Dann also doch gleich in die Vollen? Rutsch mal von der Couch runter, indem du davor auf alle Viere gehst.?
Ich rutsche also nach vorne zur Kante des Sitzpolsters und beuge mich gleichzeitig vor. Nun bin ich auf Händen und Knien und schaue zu Dietmar auf. Er erhebt sich lächelnd und sagt:
?Lass? deine Füße da, wo sie sind. Komm? aber mit den Armen weiter nach vorn! Streck? also deine Beine lang aus.?
?Das ist wie ?Liegestütz?!? meine ich mit zweifelnder Miene.
?Ja, nun komm mit einem Knie vor,? sagt er weiter.
Ich ziehe also das linke Knie näher an den Körper heran.
?Jetzt der rechte Arm vor.? ? ?Und nun das rechte Knie und den linken Arm vor! Bleibe mit den Knien in der Luft??
Dietmar steht vor mir und macht jedesmal einen Schritt rückwärts, wenn ich ihm nach den Anweisungen einen Schritt näherkomme. Schließlich setze ich mich auf den Boden und kommentiere:
?Das ist, als würde ich Gymnastik machen! Das ist ganz schön anstrengend, weißt du das??
?Wir haben ja darüber getextet,? meint er. ?Der Bear Crawl, wie die Gangart genannt wird, wird tatsächlich als eine Workout-Sportart benutzt, um Büromenschen nach stundenlangem Sitzen zu mobilisieren.?
Er geht nun neben mir auf alle Viere und läuft ein paar Schritte, um mir zu zeigen, wie man es macht. Dabei holt er einen gelben Tennisball aus dem Schirmständer im Eingangsbereich und gibt ihm einen Stoß in meine Richtung. Ich grinse nun, stoppe den Ball und lasse ihn ein paar Mal zwischen meiner rechten und linken Hand hin und her rollen.
hrpeter am 25. Juni 21
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