Ponyhof -9-
?Heute nicht!? meint Lisa in belustigtem Ton. ?Aber im Ernst: Auch ich habe mit beiden ein gutes Gefühl. Morgen Mittag fahren wir dann nachhause und schauen dann, was weiter passiert.?
?Warum er wohl in seinem Alter noch keine Frau gefunden hat?? murmele ich im Halbschlaf.
?Vielleicht haben die Frauen Angst, dass er so ist wie die Anderen und Petplay nur vorschiebt, um eine von uns ins Bett zu bekommen?? meint Lisa. ?Das kannst du ihn gerne morgen früh beim Frühstück fragen!?
Wir gleiten unmerklich ab in das Reich der Träume.
*
Am nächsten Morgen versammeln wir uns zum Frühstück in Peters Wohnzimmer, wo wir Reimar noch einmal mit Fragen löchern können. Ich finde es wohltuend, wie er selbst für das scheinbar Unsinnigste offen ist. So wird es spät an diesem Samstagvormittag, bis wir hinüber zum Stall gehen. Der Duft von Nadelholz und Vogelstimmen erfüllen die Luft. Im Stall kommt noch der Duft von frischem Stroh hinzu. Unterwegs dorthin meint Reimar:
?Ihr seid Mitglieder der Petplayer-Seite und habt euch, wie ihr sagt, bisher hauptsächlich dort im Storyblog aufgehalten und die Geschichten auf euch einwirken lassen. Manches Mal ist euch ein Schauer den Rücken herunter gelaufen beim Lesen, und durch meine Geschichten ist euch aufgegangen, dass Petplay nicht unbedingt etwas mit BDSM zu tun haben muss, hast du gesagt, Rebekka?
Die Neugier darauf, Petplay live zu erleben, hat dich gestern hier übernachten lassen??
?Das stimmt alles,? antworte ich leicht zurückhaltend. ?Aber es ist doch etwas anderes, darüber zu lesen und es live zu erleben.?
?Gestern hast du am ersten Tag eines Petplay-Events teilgenommen. Ich habe euch gezeigt, was hier möglich ist, und es gab ausgiebig die Möglichkeit sich untereinander kennenzulernen. Leider sind die Anderen schon früh abgereist?? ergänzt er.
?Das ist richtig. Ich weiß auch nicht, was heute mit mir los ist. Gestern, das war so anders??
?Die Teilnehmer kamen überwiegend aus der BDSM-Szene. Du sahst deine Ansicht über das Petplay bestätigt. Diese Bestätigung gab dir eine gewisse Sicherheit. Das Neue heute Morgen macht dich unsicher??
?Ja, so könnte man sagen? Acher auch: Gestern standen wir gewissermaßen vor dem Schaufenster, haben alles betrachtet. Heute sind wir mittendrin,? antworte ich, erleichtert, dass Reimar mich anscheinend versteht.
?Keine Angst, Rebekka. Zwang gibt es bei uns nicht! Erlebe den Tag, bis ihr beide fahren wollt. Fragen, die in deinen Gedanken aufsteigen ? stell? sie sofort und wenn sie dir noch so absurd erscheinen. Ich bin für alles offen! Auch kannst du später gern meine Telefonnummer oder die von Peter haben, um dich mit uns auszutauschen, wann immer du das Bedürfnis hast. Wir könnten auch eine WhatsApp-Chatgruppe gründen??
?Okay, gerne,? antworte ich erleichtert.
Wir haben den Stall erreicht. Reimar führt uns in den ersten Raum. Er legt mir ein Zaumzeug an. Dazu muss es verstellt werden. Dadurch dauert es etwas, bis es sitzt. Eine dünne Trense aus Metall setzt er mir locker ein. Danach muss ich wadenhohe Schnürstiefel anziehen. Natürlich sind sie mir zu groß. Also stopft er eine zerknüllte Zeitung vorne in die Stiefel, bis sie mir passen. Anschließend klinkt er den Karabinerhaken einer Longierleine in mein Zaumzeug.
Zwischenzeitlich hat Peter das Gleiche bei Lisa gemacht, sich immer wieder vergewissernd, wie Reimar mich ausstattet. Danach führen die beiden Männer uns auf die Koppel und beginnen mit einigem Anstand voneinander, uns im Kreis um sie herum laufen zu lassen.
Zuerst sollen wir gemütlich gehen, um einfach ein Gefühl für alles zu bekommen. Dann sagt Reimar plötzlich zu mir:
?Stell dir vor du wärst ein Zentaur, also ein Pferd, aus dessen Halsansatz ein menschlicher Oberkörper wächst. Deine Augen sind naturgemäß vorne am Kopf, nicht wie bei einem echten Pferd seitwärts. Dein Blickfeld umfasst also nicht fast den gesamten Pferdekörper bis zum Schwanz, sondern nur deine Front bis hinunter zu den Füßen, den ?Vorderläufen?.
hrpeter am 22. Juli 21
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