Luna und Sunny -16
Danach laufe ich die Treppe noch einmal hinunter, schaue ob die Haustür geschlossen ist und nehme meinen Koffer auf. Mit dem Koffer in der Hand komme ich in mein Schlafzimmer zurück.
'Ausräumen kann ich ihn auch morgen früh erst,' denke ich.
Wir haben den Tag noch frei und dann ist Sonntag. Zeit genug, mich um 'Sunny' zu kümmern.
Also gehe ich ins Bad und mache mich bettfertig. Danach lege ich mich zu den Doggies auf den Futon und bin im Morgengrauen endlich eingeschlafen.
*
Ich werde davon wach, weil etwas Nasses durch mein Gesicht gezogen wird. Die Augen öffnend, sehe ich 'Luna' über mir stehen und mich ablecken. Der Himmel draußen ist grau. Wir haben schließlich Winter.
Ich schaue zur Uhr und bin mit einem Mal in sitzender Position. Wir haben ja schon Mittag! Aber zuerst muss ich nach 'Sunny' neben mir schauen. Ich öffne ihren Kopfverband und nehme den warm gewordenen Cold/Hot-Pack in die Hand. Unten in der Küche wechsele ich ihn gegen einen Kalten aus dem Gefrierschrank. Damit erneuere ich 'Sunnys' Verband, die mich anlächelt, aber steile Falten über der Nasenwurzel hat. Sie wird sicher Kopfschmerzen haben.
Anschließend gehe ich in die Küche und lasse den Cookit Rouladen herstellen. Danach schütte ich French Frites in die Heißluftfritteuse. Zum Essen gehe ich mit den Schalen der Doggies und meinem Teller zu 'Sunny' in mein Schlafzimmer. Wir essen zum ersten Mal nach einer Woche wieder gemeinsam eine warme Mahlzeit, die ich zubereitet habe. Heute bleiben die Beiden im Haus. Ich pflege 'Sunnys' Beule.
Am Sonntag darauf sind sie wieder aktiver. Die Beiden ziehen sich ihre Jogginganzüge an, die wir kurz vor der kalten Jahreszeit gekauft haben und verlassen das Haus in Richtung Ortsausgang. Draußen lasse ich sie sich am Rand der Landstraße auf dem Seitenstreifen entlang jagen. Ich habe ihnen eingeschärft, auf vorbeifahrende Autos zu achten und gegebenenfalls stehen zu bleiben. Ein Spielzeug vor einem sich nähernden Auto zu retten, habe ich ihnen streng verboten.
Leider kann man im Moment die Prairie nicht nutzen, da dort der Schnee mehr als kniehoch auf dem Gras liegt. Ich merke aber trotzdem, dass ihnen das Bewegen an der frischen Luft gut tut und während meiner Abwesenheit sehr gefehlt hat.
An den folgenden Wochenenden fahre ich mit 'Luna' und 'Sunny' zu einem nahen Hügel. Wir haben einen Schlitten dabei und haben Spaß beim Hinuntergleiten und anschließendem Wiederhochziehen. Dazu habe ich ihnen warme Unterwäsche herausgelegt, die sie unter ihren Jogginganzügen anziehen. Später kaufe ich ihnen Taucheranzüge, nachdem sie mehrfach im Schnee gelandet sind und völlig durchnässt wurden, so dass wir abbrechen müssen, damit sie sich zuhause aufwärmen und trockene Kleidung anlegen können. Mit den wasserdichten Taucheranzügen passiert das nicht.
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Bald nähert sich mein erstes Weihnachtsfest, allein mit 'Luna' und 'Sunny'. Papa arbeitet für die NASA in Übersee und Mama ist schon viele Jahre tot. Zwar haben wir seit Mamas Tod Hausangestellte, aber seit Papa sie auf ihren Wunsch per Hypnose in Hunde verwandelt hat, bleibt die Hausarbeit doch an mir hängen. 'Luna' und 'Sunny' sind ausgelassen wie Kinder. Ihnen kann ich keine Hausarbeit zumuten. Ich bin gezwungen sie zu führen, indem ich Ansagen mache. Mit der Zeit habe ich festgestellt, dass mir das viel Spaß macht.
hrpeter am 29. Dezember 21
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