Loonas "Schwester" -4
"Hm," macht Alex und wechselt das Thema. "Du warst doch letztens mit Maik an unserem Stand auf dem Marktplatz, wo wir gegen die Misshandlung von Haustieren protestiert haben..."
"Richtig!" bestätige ich. "Das ist ein heikles Thema, das man ohne weiteres auf Pferde, aber auch auf Kühe, Schweine ausdehnen kann. Nicht zu schweigen von Hühnern..."
In diesem Moment steht Rino auf, die sich im Laufe unseres Gespräches neben mir abgelegt hat. Sie läuft zur Wohnungstür. Ich lasse sie gewähren, denn ich weiß, was es bedeutet. Entweder hat sie Herrchens Geruch durch die Tür aufgenommen, oder ihre feinen Ohren haben Geräusche im Treppenhaus vernommen. Es kann auch sein, dass ihr Zeitempfinden ihr gesagt hat, dass Herrchen in Kürze hereinkommt. Natürlich kann es auch eine Kombination aus allem sein.
Und wirklich! Ein Schlüssel dreht sich in der Wohnungstür und zieht den Riegel zurück. Maik kommt herein und Rino begrüßt ihn überschwänglich. Nachdem er sich in der Garderobe seiner Jacke entledigt hat, betritt er das Wohnzimmer. Maik tritt hinter meinen Rolli und beugt sich zu mir herunter, um mir einen Begrüßungskuss zu geben. Ich hebe meine Arme und umarme ihn zur Begrüßung.
Danach begrüßt er Alex lächelnd:
"Hey Alex, was verschlägt dich denn hierher?"
"Och," macht der Angesprochene und lächelt zurück. "Ich wollte euch einmal besuchen kommen und sehen, was ihr so macht."
"Und...?" fragt Maik schmunzelnd.
Er lässt sich im Sessel gegenüber der Couch nieder und streichelt Rino, die ihm gefolgt ist. Alex antwortet:
"Ich war ja nun etwas früh dran und Laura hat mich ein wenig unterhalten... Sag' mal, ihr spielt wirklich 'Herr und Hündin'? Ist das auf das Schlafzimmer beschränkt, oder wie soll ich das verstehen? Sorry, für meine Neugier!"
Maik schaut kurz zu mir herüber. Ich zwinkere ihm zu und schüttele unmerklich den Kopf. Danach wendet er sich an Alex:
"Ich muss dich enttäuschen, Alex! Mit Schlafzimmer hat das überhaupt nichts zu tun. Laura ist manchmal meine Hündin 'LOONA' und bewegt sich dann auf allen Vieren. Sie apportiert Gegenstände oder spielt mir den Ball wieder zu, den ich auf sie zu rollen lasse - und will manchmal ein Spielzeug nicht mehr herausgeben. Es kommt zum Zerren aus Spaß. - Um nur einige Aktivitäten aufzuzählen."
"Ahso," macht Alex.
Sein Gesicht zeigt gerade nicht den intelligentesten Ausdruck.
"Es ist ein asexuelles Rollenspiel," erläutert Maik weiter. "Wenn du eine Freundin hättest, die sich dafür interessieren würde, könnte man auf einer einsamen Wiese einen Dog-Agility-Parcours aufbauen und gemeinsam Spaß haben. Es gibt allerdings auch genügend Frauen, die auf solch ein Ansinnen empört antworten 'Ich bin doch kein Tier!' Bei Frauen, die wie Laura ein Faible für Hunde oder auch für Pferde haben, und daneben auch gerne einmal die Führung abgeben möchten, hast du die meisten Chancen. Man sagt auch: Wenn Frauen gerne verträglich sind und sich der männlichen Führung hingeben möchten. Aber Vorsicht! Dazu braucht es viel Vertrauen und die Übernahme einer Menge Verantwortung!"
"Ich habe eine Freundin," eröffnet Alex. "Ich bin total verliebt. Oder besser: Ich bin echt verrückt nach Andrea. Sie ist ein wenig - spießig, aber das ist mir egal! Nur... Ob sie bei so etwas mitmachen würde?"
hrpeter am 12. März 22
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