Loonas "Schwester" -9
"Okay, abgemacht. Nächsten Samstag?" fragt mich Alex.

Ich bestätige es ihm.

Als er mich abholen kommt, habe ich meine grauen Leggins übergestreift und darüber mein gelbes Trägerkleid angezogen. Statt Pumps trage ich meine weißen Sneakers dazu und verabschiede mich von meinen Eltern.
"Tschüss!" rufe ich an der Haustür und bin gleich darauf draußen.

Als wir die Location erreicht haben, stelle ich erfreut fest, dass Laura mit ihrem Rolli hier keine Probleme haben wird. Das Wohn- und Geschäftshaus liegt auf der Ecke zwischen der Hauptstraße und einer Nebenstraße. Der Club liegt genau in der Ecke. Zum Podest vor dem Eingang führen vier Stufen hinauf. Rechts und links der Treppe hat man je eine Rampe angelegt.

Die Schaufenster sind von innen mit einer milchigen Folie beklebt. Außen kleben auf den Schaufenstern verschiedene Symbole, die darauf schließen lassen, dass hier früher sicher einmal eine Fahrschule ihre Räume gehabt hat. Über dem Eingang hängt ein Schild mit der Aufschrift 'Petclub' und seitlich davon prangen die Piktogramme von Hund und Herrchen. Das könnte genauso gut ein Domizil von Hundeliebhabern sein, die mit ihren Vierbeinern unter sich sein wollen, da oft an den Türen das Schild prangt 'Wir bleiben draußen'.

Wir betreten die Location und schauen uns um. Innen gibt es drei Bereiche. Links gruppieren sich mehrere Bistrotische, um die je vier Bistrostühle stehen. Vor uns haben wir eine größere freie Fläche mit einer Bar dahinter. In einer normalen Location würde ich das als Tanzfläche identifizieren. Rechts von uns gibt es eine Bühne, etwa einen halben Meter über dem Niveau des Fußbodens zu dem eine zweistufige Treppe aus bestimmt einem halben Meter tiefen Stufen hinaufführt.

Wir haben nach dem Betreten des Petclubs etwas gezögert, um die ersten Eindrücke auf uns einwirken zu lassen. Außer uns gibt es zurzeit noch weitere zehn Gäste hier. Es sind fünf Pärchen, die sich an den Tischen verteilt haben. Wie erwartet tragen die Einen Zivil und sitzen auf Stühlen, während die Anderen die angesprochenen Overalls tragen, vor ihnen auf dem Boden sitzen und sich füttern lassen. Vier der Paare bestehen aus 'Herr und Doggie', wie bei uns, sowie Laura und Maik. Bei einem Paar ist das allerdings umgekehrt. Da sitzt ein männlicher Doggie vor einer Frau auf dem Boden.

Die Bedienung kommt nun hinter ihrem Tresen hervor und nähert sich uns.

"Hallo," begrüßt sie uns. "Sie sind das erste Mal bei uns?"

"Hi," sagt Alex lächelnd. "Ja, das stimmt. Wir haben ihren Internet-Auftritt gesehen und er interessierte uns. Da wir Petplay seit ein paar Monaten mit Freunden zuhause machen, wollten wir uns aus Neugier einmal umschauen. Vielleicht animieren wir das befreundete Paar ebenfalls dazu, hierher zu kommen."

"Gerne," antwortet die Bedienung. "Suchen Sie sich einen Tisch und schauen Sie zu, was hier geschieht. Was darf ich Ihnen bringen?"

"Haben Sie Kings Passion?"

"Einmal im Bottle?"

"Im... was, bitte?"

"Das ist eine Trinkflasche mit Mundstück, wie sie Radfahrer benutzen. Für die Doggie!"

"Achso! Ja klar! Einmal im Bottle, bitte."

Sie geht wieder hinter den Tresen und beginnt, unsere Bestellung fertig zu machen, während Alex einen freien Tisch ansteuert. Wir setzen uns und Alex schaut mich feixend an.

"Sollten wir uns nicht wenigstens den Anderen angleichen?" fragt er.