Die Journalistin -19
"Naja," relativiert Marc nun. "Die Wiese ist eigentlich für alle da. Klar, kann man sie zeitlich mal den Doggies, mal den Ponys zuordnen, um ihnen Wettbewerbe zu erlauben. Die Cats liegen zumeist bei ihren Ownern und lassen sich verwöhnen. Sie verlassen ihr Spielzimmer also eigentlich nicht. Das Gleiche gilt für die Pigs, deren Spielzimmer einem Stall ähnelt. Ähnliches gilt für die Cows. Auch sie leben in einem Stall. Allerdings trifft man sie auch zeitweise auf der Weide an."
"Du hast mich echt neugierig auf euren Petclub gemacht, Marc. Kann man den Club auch besuchen, ohne gleich in seine Rolle zu gehen? Also, um sich vorab alles einmal anzuschauen?"
"Gerne!" antwortet Marc.
Wir machen nun ein Treffen am nächsten Wochenende aus. Ich lasse mir die Adresse des Petclubs für meinen Navi geben und anschließend spazieren wir über die Fußgängerzone in der Nähe des Hauptbahnhofes. Dann ist Zeit, dass Marc zum Gleis zurückkehrt, um seinen Zug nachhause zu erreichen. Ich begleite ihn und verabschiede ihn auf dem Bahnsteig.
Nanette ist inzwischen heimgefahren. Mit ihr habe ich nun ein längeres Telefonat, in dem sie mich darin bestärkt, den Kontakt mit Marc zu forcieren. Also fahre ich am kommenden Wochenende ins Bergische Land östlich der Großstadt Köln gelegen.
An diesem Tag ist das Wetter warm und sonnig als ich meinen Wagen auf einem Parkplatz mit Schotteruntergrund neben der Bundesstraße abstelle. Daneben erhebt sich ein Gebäude aus Holzfachwerk mit gekalkten Fächern. Seitlich davon finde ich ein Grundstück, mit Maschendraht bis zur Höhe von zwei Metern eingezäunt. Dahinter hat man einen grünen Zaun aus dicht an dicht stehenden Koniferen gepflanzt, die jetzt schon eine Höhe von vielleicht drei Metern erreicht haben.
Nach dieser äußeren Inspektion gehe ich auf das mehrstöckige Fachwerkhaus zu. Ich finde eine Klingel, die ich betätige. Danach heißt es ein paar Minuten warten. Jemand läuft innen geräuschvoll eine Treppe hinunter. Kurz darauf steht Marc vor mir und öffnet die Tür.
"Hallo Vanny! Schön, dass du gekommen bist," begrüßt er mich und macht Platz, damit ich eintreten kann.
Während er die Eingangstür schließt, fragt er mich in mitfühlendem Ton:
"Wie war die Fahrt?"
"Och," meine ich und lächele zurück. "Wie eine Fahrt über die Autobahn halt so ist."
"Aber jetzt bist du ja angekommen! Magst du einen kleinen Imbiss?"
Ich nicke und antworte ihm:
"Gerne."
hrpeter am 19. September 23
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