Die Journalistin -20
Wir stehen hier im Eingangsbereich in einem Raum mit Stühlen und Kaffeehaustischen, sowie einer Theke. Entfernt fühle ich mich an das Bahnhofscafé im Frankfurter Hauptbahnhof erinnert. Er nimmt eine kleine Karte von einem Tisch und überreicht sie mir. Viel Auswahl gibt es nicht! Aber ich kann wenigstens meinen Hunger stillen. Nachdem sich die Mikrowelle mit einem 'Ping!' gemeldet hat, bringt er mir eine kleine Pizza. Zwei Gläser Saft hat er schon ausgeschenkt. Auch die Gläser bringt er nun an den Tisch und setzt sich danach zu mir.

Nach dem ersten Bissen schaue ich in die Runde und frage:
"Heute ist nicht so viel los hier?"

Marc schmunzelt und erklärt:
"Nehmen wir einmal an, du wärst ein normaler Mensch, der hier hält, um einen kleinen Imbiss zu nehmen, und dann weiterfährt. Den muss man ja nicht gleich mit der Nase draufstoßen, was hier abgeht.
Draußen auf der Freifläche läuft gerade ein Pony am Zaun entlang. Normale Menschen würden sagen 'Da joggt jemand.' In der Mitte der Freifläche gibt es zwei Bereiche: Einer beherbergt ein Dog-Agility-Parcours. Damit beschäftigen sich im Moment zwei Doggies und ihre Owner. Im anderen Bereich trainiert ein anderes Pony die Dressur."

"Die Dressur?" frage ich mit Falten in der Stirn.

"So nennt man eine Pferdesport-Disziplin," erklärt Marc geduldig. "Das hat nichts mit dem Begriff 'dressieren' zu tun, der normalen Menschen im Kopf herumspukt, wenn sie davon das erste Mal hören."

"Achso," mache ich.

Das weitere Essen verläuft ziemlich einsilbig. Ich habe vor, Marc zu bitten, mit mir gleich einen Rundgang über das Gelände zu machen und mir alles zu erklären, was ich wissen will. Nach einer Viertelstunde schiebe ich den leeren Teller von mir und schaue Marc auffordernd an. Er nickt, nimmt das Geschirr und Besteck und belädt die Geschirrspülmaschine hinter der Theke. Danach meint er:

"Okay, dann komm einmal mit!"

Marc führt mich nun die Treppe hinauf. Im ersten Stock öffnet er mir verschiedene Zimmertüren. Manche schließt er auf, um mir einen Blick zu ermöglichen. An anderen Türen klopft er. Nachdem jemand von drinnen 'Herein!' gerufen hat, öffnet Marc mir die Tür und erklärt:

"Sorry, hier haben wir möglicherweise ein neues Mitglied für unseren Petclub. Vanny, hier siehst du eine Cat in Interaktion mit ihrem Owner."

Bevor die Cat sich für uns interessiert, schließt Marc schmunzelnd die Tür wieder. Er öffnet mir auf dieser Etage auch einen Büroraum und sagt:

"Dies ist mein Arbeitszimmer für die Club-Aktivitäten."