Die Journalistin -23
"Okay," sage ich nun, "und wie sieht es nun aus, wenn ich als Cow bei euch einziehe?"

"Du willst hier quasi rund um die Uhr als Cow leben?" fragt Marc zurück.

Seine Miene hat jetzt etwas Lauerndes. Ich nicke und bestätige ihm:
"Ja, zumindest erst einmal für ein paar Monate, vielleicht so drei oder vier, höchstens erst einmal sechs Monate. Dann möchte ich mich neu entscheiden dürfen, wie es weitergeht."

"Okay," meint er. "Dann sollten wir uns gemeinsam überlegen, wie du dir deinen Tagesablauf als Cow denkst."

"Du stellst mich nicht vor vollendete Tatsachen und zählst mir die Punkte auf, die ich zu beachten habe?"

Er lächelt gewinnend und erklärt:
"Das würde nichts bringen! Du sollst dich in deiner Rolle ja wohlfühlen dürfen... Also, zuerst einmal: Du willst sicher in einem Kostüm als Cow erkennbar sein, oder willst du nackt bis auf die Accessoires im Stall und auf der Weide leben?"

"Gibt es das auch, dass Cows Nacktheit bevorzugen? Nein, ich ziehe einen Ganzkörperanzug vor. Von welchen Accessoires sprichst du?"

"Stelle dir beim Pony die vordere Körperhälfte vor. Also vom Kopf bis hinunter zu den Vorderbeinen und darunter Hufschuhe. Der Schweif kann mit Gurten hinten befestigt werden. Genauso musst du dir die Cow vorstellen: Nur die vordere Körperhälfte vom Kopf bis hinunter zu den Klauenschuhen. Ein Schwanz baumelt hinten an Gurten."

"Hm, was sind Klauenschuhe?"

"Im Grunde dasselbe wie Hufschuhe, nur dass wie bei Paarhufern üblich die Standfläche zweigeteilt ist. Warte, ich zeige es dir."

Marc führt mich zu dem ersten Raum zurück, wo die Ausrüstungsgegenstände aufbewahrt werden und zeigt mir die Schuhe, die eigentlich Stiefel sind. Er lässt mich mit den Fingern tief hinein fühlen und meint:

"Sie besitzen Gelkissen, die sich um den Fuß schmiegen."

Danach zeigt er mir Leder und nennt das 'Armbinder'.

"Wozu ist so etwas gut?" frage ich ihn mit gerunzelter Stirn.

"Damit Ponys und Cows wirklich nur ihre Beine benutzen, wie die echten Vorbilder, werden damit die Hände auf dem Rücken fixiert."

"Hm," mache ich. "Wenn, dann möchte ich so einen Armbinder nur tagsüber tragen! Nicht auch noch im Bett."