Geräusche der Nacht -61
Nun gibt das Geschöpf sanfte Töne von sich. Ich rieche Frieden und eine Spur von Zuneigung. Darum lasse ich seine Annäherung zu. Es streicht mit seiner Pfote sanft über mein Fell. Nun berühre ich es sanft mit meiner Zunge. Zuerst zuckt die Pfote zurück und ich wittere Erschrecken. Aber das Gefühl verebbt ziemlich schnell. Die Gefühle von Zuneigung und Sorge spüre ich jetzt stark.

Das Geschöpf holt einen flachen Gegenstand, wie ein Stück Rinde hervor und berührt ihn mehrfach. Danach kriecht es aus dem Loch und reicht mir ein winziges Stückchen Fleisch. Ich folge ihr, in der Hoffnung, dass das Geschöpf mir mehr davon abgibt.

Leider hat das Geschöpf nur im Sinn, irgendein Ziel zu erreichen. Also biege ich vom Weg ab, als ich die Witterung einer Jagdbeute auf einer nahen Wiese in die Nase bekomme. Mit langen Sätzen bin ich hinterher und grabe meine Zähne in die Beute. Ich bringe meine Beute zu dem Geschöpf und lege sie ihm vor die Pfoten. Das Geschöpf zögert allerdings, seine Zähne in mein Geschenk zu graben und die Beute aufzubrechen, also übernehme ich das. Ich fresse etwas davon und schaue dann zu dem Geschöpf, das sich inzwischen zur mir gehockt hat. Ich spüre Zufriedenheit, während das Geschöpf jetzt auch frisst.

Dann nimmt das Geschöpf seine Wanderung wieder auf und bedeutet mir, ihm zu folgen. Neugierig bleibe ich in seiner Nähe. Das Geschöpf gibt mir unterwegs immer wieder ein Stück Fleisch von der Jagdbeute ab, obwohl es das nicht hervorwürgt. Es muss die Stücke von der Jagdbeute wohl in seinem Fell aufbewahren.

In der Morgendämmerung jage ich eine weitere schnellfüßige Beute und teile sie mit dem Geschöpf, wie zu Beginn der Dunkelheit.

Schließlich erreichen wir ein Gebiet, in dem ich viele Gerüche wahrnehme. Einiges riecht nach Jagdbeute. Anderes riecht nach den Begleitern der Geschöpfe. Ich wittere aufgeregt. Das Geschöpf hockt sich neben mich und streicht mit seiner Pfote über mein Fell. Diese Aktion beruhigt mich zusehends.

Dann kommt ein anderes Geschöpf hinzu, älter und mit herbem Duft. Meine Nackenhaare sträuben sich. Dann wittere ich das Fleisch in seiner Pfote. Das Geschöpf, das ich die ganze Dunkelperiode lang begleitet habe, geht weiter und zeigt mir ein weiteres Stück der Jagdbeute aus meiner letzten Jagd. Ich folge ihm.

Während wir zu Dritt weitergehen, hält mir das ältere Geschöpf das Fleisch einladend hin, so dass ich es mir schnappe und verschlinge. Dieses Geschöpf verströmt Vorsicht und Zurückhaltung.

Das Geschöpf, das ich bis hierhin begleitet habe, erregt nun meine Aufmerksamkeit. Es animiert mich zu einer spielerischen Jagd, also trabe ich hinter ihm her. Dann hockt es sich wieder hin und beginnt damit, mir sanft über mein Fell zu streichen. Ich quittiere das, indem ich es mit meiner Zunge berühre. Es gibt nun glucksende Geräusche von sich und lässt sich auf den Rücken sinken. Ich rieche große Zuneigung.

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