Geräusche der Nacht -92
Das Navi führt uns zum historischen Bahnhof der Stadt. Gegenüber ihm liegt das 'Delight'. Dort hat Hannes von Deutschland aus drei nebeneinander liegende Zimmer gemietet. Wir kommen am Spätnachmittag an, checken ein und beziehen unsere Zimmer. Ich werfe mich auf das breite Bett. Hier kann man perfekt ausruhen, Kraft schöpfen und sich verwöhnen lassen, finde ich.

Bald darauf klopft es an meine Zimmertür. Seufzend erhebe ich mich und öffne. Draußen stehen Hannes und Enie.

"Kommst du mit?" fragt Enie. "Hannes sagt, in Swakopmund gibt es eine Menge Restaurants. Da ist sicher etwas für unsere Gaumen dabei."

"Gibt es denn im Haus kein Restaurant?" frage ich verständnislos zurück.

Hannes schüttelt den Kopf und antwortet:
"Aus eben dem Grund nicht! Aber so lernen wir die Stadt auch ein wenig kennen."

Meine Weste lasse ich im Zimmer. Danach folge ich den Beiden vor die Tür. Nach wenigen Minuten haben wir uns anhand der ausgehängten Speisekarte für ein Restaurant entschieden und lassen uns ein Dinner servieren.
Anschließend gehen wir zur Atlantikküste. Hier in Swakopmund ist alles fußläufig in wenigen Minuten erreichbar. Am Strand setzen wir uns in den Sand und erleben einen malerischen Sonnenuntergang, bevor wir ins 'Delight' zurückkehren.

Am Morgen des zweiten Tages in Namibia frühstücken wir im 'Delight', um danach zum Hafen hinunter zu gehen. Dort gibt es ein Büro der 'Eco Marine Tours'. Wir buchen eine Kajak Tour ab Walvis Bay Touristenhafen. Schon bei der Reiseplanung hat Hannes gefragt, ob wir es uns zutrauen in der atlantischen Dünung zu schwimmen.

Wir haben in Windhuk schon eine große Menge Geld in Namibia Dollar getauscht. Er orientiert sich 1:1 am südafrikanischen Rand und entspricht 6 Eurocent für 1 Namibia Dollar. Dieses Geld packen wir zu drei Garnituren Kleidung in einen Koffer und vergraben ihn am Strand nördlich des Touristenhafens der Walvis Bay. Nachdem wir in Swakopmund zurück sind, gehen wir in einem Restaurant essen und legen uns im 'Delight' schlafen.

Am darauffolgenden Tag fahren wir in aller Frühe zum Dolphin Café am Walvis Bay Touristenhafen, denn die Kajak Tour soll mit Unterweisung und Anfahrt um 7:45 Uhr beginnen. Jeanne, unser Guide, verfrachtet uns in einen Landrover und bringt uns zum Pelican Point. Hier besteigen wir zwei Zweimann-Kajaks und stoßen uns vom Ufer ab. Jeanne hat uns gesagt, dass die reine Kajaktour etwa zweieinhalb Stunden dauern wird. Jetzt zeigt meine Armbanduhr schon 10:30.

Bei der Vorbereitung am Morgen hat Jeanne lächelnd geoffenbart:
"Übrigens solltet ihr nicht wasserscheu sein. Die Robben sind verspielt und spritzen die Touris gerne nass!"

Das spüren wir, als wir uns dem Robbenstrand vom Wasser her nähern. Jeanne hat einen Sack Fische mitgenommen und lockt damit die Robben heran. Diese Tiere mögen es, sich laut klatschend neben den Booten auf die Wasseroberfläche fallen zu lassen, so dass wir Spritzwasser in die Boote bekommen.

'Da hat Jeanne nicht zuviel versprochen,' denke ich lächelnd und versuche in Deckung zu gehen, was mir selten gelingt.