Geräusche der Nacht -116
Nachdem die Drei in Frankfurt gelandet sind, bin ich zur Stelle, um sie dort abzuholen. Ich führe sie auf den Parkplatz des Flughafens und lasse sie in meinen Kleinwagen einsteigen. Zwei Stunden dauert die Fahrt über die Autobahn nach Köln. Während der Fahrt berichtet mir Laura von ihren Erlebnissen.

Danach frage ich sie:
"Ihr habt neue Identitäten erlangt?"

"Ja," bestätigt mir Hannes. Seine Augen lachen. "Wir sind von der Küste ins Landesinnere gewandert und haben gewittert, ob wir Menschen finden. Dabei haben wir Ureinwohner angetroffen, die uns aufgenommen und die Ranger verständigt haben. Diese haben uns nach Swakopmund zurückgebracht. In der dortigen City-Hall haben wir einem Beamten unsere erfundene Geschichte aufgebunden und uns gegen eine Million Namibia-Dollar neue Identitäten ausstellen lassen. Nun sind wir Bürger von Namibia, die in Deutschland je ein Auslandsstudium absolvieren."

Ich lächele still in mich hinein und nicke anerkennend. Als wir in Köln ankommen, helfe ich ihnen an die Schlüssel ihrer Wohnungen heranzukommen. Anschließend nehme ich Kontakt zu einem Umzugsunternehmen auf. Es soll die Wohnungen leerräumen und erst einmal einlagern. Gegenüber den verschiedenen Vermietern trete ich als Bevollmächtigte der Erbengemeinschaft auf. So kann ich die Mietverträge auflösen und noch offene Rechnungen begleichen.

In diesen Tagen frage ich die Drei:
"Wie habt ihr euch euer neues Leben vorgestellt?"

Hannes antwortet mir:
"Also, Enie würde gerne ihr Studium wieder aufnehmen wollen und ich möchte mich in irgendeiner Filiale des Elektronik-Riesen wieder für Lagerarbeiten bewerben. Also alles wie gehabt, nur eben in einer anderen Stadt."

Ich wende mich an Laura:
"Und wie stellst du dir deine Zukunft vor?"

Sie lächelt mich an und antwortet:
"Ich würde gerne in der gleichen Uni wie Enie ein Psychologiestudium beginnen."

"Du möchtest also mit Hannes und Enie weiter in Kontakt bleiben!" stelle ich schmunzelnd fest.

Sie nickt und antwortet:
"Das wäre mein Wunsch, ja!"

Wir schauen gemeinsam im Internet und finden in der darauffolgenden Diskussion den Standort Stuttgart attraktiv dafür. Sie fahren kurz darauf mit der Bahn nach Stuttgart und schauen sich auf dem Uni-Campus dort um. Bald haben sie gefunden, was sie suchen und lassen sich vom Umzugsunternehmen einen Teil ihrer Einrichtungen liefern. Hannes wohnt auch hier außerhalb. Er hat eine Filiale seines Kölner Arbeitgebers gefunden und sich dort beworben. Da er Kenntnisse nachweisen kann, hat er eine Stelle als Lagerarbeiter erhalten.

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