Die Unterwelt des Achad Dùir Meave 27
Ich mache ein paar zaghafte Schritte und balanciere dann die Treppe hinunter. Unten wende ich mich kurz um, aber die Frau ist nicht mehr zu sehen. Sie hat die Tür verschlossen und ist scheinbar gegangen.
Im ersten Moment fühle ich mich alleine gelassen und bin enttäuscht. Dann siegt aber die Neugier und ich drehe mich wieder um. Vor mir liegt also der Cow-Stable -Kuhstall-. Es gibt zwei Doppelreihen mit Liegeplätzen. Ich schätze, dass gerade etwa ein Drittel von ihnen belegt ist. Die Cows, die auf ihrer Schlafstatt liegen, dösen vor sich hin und schenken ihrer Umgebung nur wenig Aufmerksamkeit.
Rechts davon gibt es einen freien Bereich. Ich erkenne einen vergitterten Boden. Eine der Kühe entleert dort gerade breitbeinig ihre Blase. Links von mir befindet sich ein größerer freier Bereich. Langsam, um mit den ungewohnten Klauenschuhen nicht zu stürzen, bewege ich mich an den Liegeplätzen entlang auf diesen Bereich zu. Dort befinden sich etwa ein halbes Dutzend Cows und schweigen sich an. Als ich mich nähere, bemerken sie mich und schauen neugierig auf.
Ich lächele der einen oder anderen Cow zu, die mich, den Neuankömmling, mit skeptischem Blick mustert. Eine der Cows löst sich aus der Gruppe und geht zu einer großen Tränke, die sich an der Stirnwand befindet. Die Cow beugt den Kopf etwas herunter, trinkt ein paar Schlucke und richtet sich danach wieder auf.
Ich gehe dorthin und betrachte mir die Tränke aus der Nähe. Da ich meine Hände nicht zu Hilfe nehmen kann, bleibt mir nichts weiter übrig, als das Gesicht leicht in die Tränke zu tauchen, um das ziemlich kühle Wasser zu erreichen. Das kalte Wasser in meinem Gesicht hat auch eine belebende Wirkung.
Anschließend beschließe ich, den Stall weiter zu erkunden. Wieder gehe ich an den Liegeplätzen vorbei. Ich komme zu dem Bereich mit dem vergitterten Boden. Erstaunlicherweise kann ich mit den Klauenschuhen gut darüber hinweggehen. Auch zwei senkrechte Bürsten stehen hier, deren Funktion mir noch unklar ist. An der Wand gibt es eine Reihe von Futterplätzen, zu denen man sich hinunter beugen muss. Dafür gibt es vor den Trögen gepolsterte Ablagen für die Hüfte und die Schultern.
Da ich im Moment nichts Besseres zu tun habe, will ich mir erst einmal einen freien Liegeplatz suchen. Schließlich entdecke ich einen. Die Matratze hat eine glatte Oberfläche, während andere doch ziemlich zerwühlt aussehen.
Erleichtert setze ich einen Klauenschuh auf die hölzerne Umrandung, als sich in meinem Kopf die Frage bildet: Wie soll ich mich überhaupt hinlegen? In den Klauenschuhen bin ich noch nicht sicher auf den Beinen und die Hände kann ich auch nicht zu Hilfe nehmen.
Etwas ratlos starre ich die Matratze an. Vielleicht klappt es, wenn ich mich umdrehe und mich ganz langsam hinhocke? Das ist bestimmt angenehmer, als mich einfach vornüber fallen zu lassen.
Vorsichtig drehe ich mich um und gehe langsam in die Knie. Es klappt soweit ganz gut, als jedoch mein Hintern die Höhe meiner Knie erreicht, verliere ich das Gleichgewicht und falle etwas unsanft mit einem leisen Rascheln rücklings auf die Matratze. Verdutzt muss ich kichern. Es fühlt sich an, als hätte ich mich in ein Bällebad fallen gelassen. Die Matratze ist wohl mit einer Anzahl weicher Bälle gefüllt, die meinen Fall abgefedert haben und nun dafür sorgen, dass ich halbwegs bequem liege.
Ich drehe mich auf die Seite, grabe mit der untenliegenden Schulter eine Kuhle und winkele meine Beine ein wenig an. Meine Augen für einen Moment schließend, resümiere ich, dass ich jetzt in einem Stall, und damit in meiner Rolle angekommen bin. Was wird meine Rolle noch für mich bereithalten? Eine Zeitlang beobachte ich aus meiner Position das Treiben im Stall und lasse meinen Gedanken freien Lauf.
Je mehr Zeit vergeht, desto drängender spüre ich nun ein gewisses körperliches Bedürfnis. Zuerst ignoriere ich es noch, doch nach einer Weile sorgt der sanfte Druck meiner Blase dafür, dass ich beschließe, meinen Liegeplatz wieder zu verlassen.
Leise seufzend richte ich mich wieder auf. Dafür rolle ich mich erst einmal auf den Bauch und ziehe die Knie an. Anschließend richte ich den Oberkörper auf, so dass ich aufrecht kniee. Wie geht es jetzt weiter? Den Kopf schüttelnd, lasse ich mich wieder auf die Matratze sinken. Das war wohl nichts.
Für den nächsten Versuch setze ich mich auf und drehe mich so, dass ich meine Füße in den Klauenschuhen neben die Matratze setzen kann. Dann rutsche ich näher, bis ich auf die Umrandung meiner Schlafstatt zum Sitzen komme. Ich beuge mich vor und versuche, mit Schwung aus der Hocke aufzustehen. Das hat einigermaßen geklappt. Allerdings muss ich erst mein Gleichgewicht wiederfinden, bevor ich den ersten Schritt mache. Etwas wackelig gelingt mir das schließlich und ich stolpere auf den Gang hinaus.
Nun meldet sich die Blase mit aller Macht und ich mache mich, so schnell es die ungewohnten Klauenschuhe erlauben, auf den Weg zu dem vergitterten Bereich des Stallbodens. Als ich dort eintreffe bin ich nicht alleine, denn eine weitere Cow ist gerade damit beschäftigt, ihre Blase zu entleeren.
Mit leicht geröteten Wangen wende ich mich ab und gehe ein paar Schritte über das Gitter. Nervös bleibe ich irgendwo stehen, stelle die Beine etwas weiter auseinander und versuche, mich zu entspannen. Doch so einfach ist es dann doch nicht.
Ein leichter Schauer läuft mir über den Rücken und die Wangen glühen, als es mir schließlich gelingt, mich ausreichend zu entspannen. Leises Plätschern ist zu hören, als sich die Blase endlich entleert. Mit vor Scham heißen Wangen starre ich ein Loch in die Luft. Dann habe ich es erst einmal hinter mir.
hrpeter am 10. Oktober 22
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