Wolfskind -11
Die Menschen nehmen ‚Wolfskind‘ in ihre Mitte und stützen sie. So gehen sie zu ihrem Untier zurück. Dort kriechen sie ins Innere und das Untier bewegt sich auf dem Weg an uns vorbei.

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Clyde besucht mich im Krankenhaus und kann uns auch gleich mit nachhause nehmen. Die Ärzte in der Neugeborenen-Station haben Gibaa Mary untersucht und sie als völlig gesund diagnostiziert. Auch hat mich ein Gynäkologe besucht und mich ebenfalls untersucht. Auch er hat nichts gefunden, was einen Klinikaufenthalt rechtfertigen würde. Ich musste den Hergang der Geburt erzählen und alle sind erstaunt über das professionelle Abnabeln der Wölfin. Eine Infektion hat man nicht feststellen können.

Auf der Heimfahrt lässt Clyde sich von mir die Stelle zeigen, wo ich entbunden habe. Er legt einen Arm beschützend über meine Schulter. Kurz darauf sehe ich die Stelle, an der mein Wagen in den Graben gerutscht ist. Der Schnee ist aufgewühlt, aber mein Auto ist nicht zu sehen. Ich schaue fragend zu Clyde neben mir. Er spürt meinen Blick und erklärt:

"Ich bin benachrichtigt worden. Daraufhin hat mich ein Kumpel hergefahren. Wir haben den Wagen auf die Country-Road gezogen und nachhause geschleppt. Dort haben wir den Wagen durchgecheckt und kein Problem gefunden. Du bist wohl auf einer Eisplatte unter Flugschnee weggerutscht."

Ich atme einmal tief durch. Zum einen bin ich erleichtert, dass wir den Wagen nicht in eine Werkstatt geben müssen. Zum anderen auch, weil dabei die Erinnerung an meinen Schreck wieder hochsteigt.

"Ich werde irgendwann hierher zurückkommen und mich bei den Wölfen bedanken!" sage ich mit fester Stimme. "Ich werde Gibaa Mary ihren Rettern vorstellen. Sie soll an die tiefe Verbindung der Vorfahren mit ihren Totemtieren anknüpfen können."

"Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist?" fragt er unsicher zurück.

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