Donnerstag, 29. Dezember 2022
Die Unterwelt des Achad Dùir Meave 54
Wir passieren uns, indem die Halter zwischen uns bleiben und wir außen gehen. Dabei schaue ich zur Seite, um den anderen Doggie nicht zu provozieren.

Als wir heute den Hundeplatz erreicht haben, sucht sich Mister Blake eine Sitzbank und setzt sich darauf. Zu mir sagt er nun.

"SITZ!"

Sofort gehe ich in die Sitz-Position neben seinen Beinen und schaue ebenfalls dem Treiben zu. Innerlich bebe ich allerdings vor Ungeduld. Nach einiger Zeit löst er die Leine und sagt:

"FREI!"

Sofort springe ich auf und laufe zu den Spielgeräten, immer bedacht, keinem anderen Doggie zu nahe zu kommen. Dennoch habe ich bald einen Spielgefährten, einen etwa gleichaltrigen Doggie, der einen Gummiknochen besitzt. Er hat ihn mir ein paar Sekunden überlassen, als ich die Spielverbeugung gemacht habe. Das Spielzeug quietscht, wenn man darauf beißt.

Dann bin ich damit weggelaufen und er hat mich verfolgt. Bald habe ich den Knochen fallen gelassen und verfolge nun ihn. Ich weiß nicht, wieviel Zeit vergangen ist, bis Mister Blake sich wieder gemeldet hat. Er macht das über ein Impuls-Halsband, das vibriert. Das ist etwas ganz anderes als das Elektro-Halsband, das Barbara mir anfangs im Training angelegt hat. Ich schaue auf und suche Mister Blake. Er steht vor der Bank und hält die Fernbedienung in der Hand. Sofort breche ich das Spiel ab und laufe zu meinem Halter.

Er leint mich wieder an und wir gehen zusammen zurück in unsere Wohnung. Dort laufe ich gleich auf mein Bärenfell und beginne zu dösen. Ich bin dabei sicher kurz eingenickt, denn irgendwann bemerke ich wie sich Mister Blake mir nähert. Meine Augen öffnend, sehe ich, dass er meine Futterschale in Händen hält.

Er hockt sich neben das Fell und setzt sie dort ab. Dann lächelt er mich an und streichelt mir über die Haare, bevor er wieder in den Livingroom zurückgeht. Ich drehe mich zur Seite und schaue in die Schale. Mister Blake hat eine saftige Tropenfrucht für mich mundgerecht zerkleinert! Oh, ich liebe ihn!

Bald habe ich die Schale geleert und schiebe sie mit der Nase über den Boden in den Livingroom. Dort hat sich Mister Blake auf der Couch ausgestreckt und schaut ein Movie an. Ich lasse die Schale in der Zimmertür stehen und laufe zu ihm. Neben seiner Couch angekommen, schaue ich ihn mit großen Augen an. Er setzt sich etwas auf, schaut zu mir und lacht.

Danach klopft er mit der flachen Hand auf die Couch und sagt:
"Hopp!"

Sofort klettere ich auf die Couch und kuschele mich dankbar an ihn. Er lässt es wirklich zu! Nun schaue ich ebenfalls auf den Monitor und tauche geistig in das Geschehen im Movie hinein.

Plötzlich ertönt eine Melodie und das Bild wechselt. ES wird eine Arena mit vollbesetzten Zuschauerrängen gezeigt. Am unteren Bildrand läuft ein Spruchband auf dem man Datum, Uhrzeit und Eintrittsgebühr ablesen kann. Ein Sprecher weist mit emotionaler Stimme auf das Dressur-Turnier hin.

"Hm," macht Mister Blake. "Das wäre eine interessante Abwechslung."

Nach dem Movie ruft er die Nummer der Agentur an. Er fragt die Leute, ob auch Doggies im Zuschauerrund zugelassen sind. Nun wird er nach seinen persönlichen Daten gefragt. Danach vertröstet man ihn zwei Tage. Nach Ablauf der Frist findet Mister Blake tatsächlich zwei Eintrittskarten zum Ausdrucken im Anhang einer Mail von der Agentur.