Die Unterwelt des Achad Dùir Meave 56
Welchen Körperbau hätte ich haben müssen, damit man mir das Pony angeraten hätte? Im Laufe des Vormittages kann ich mir die Frage wohl beantworten:
Einschließlich der Rikschahengste haben die Ponystuten unten auf dem Feld eine ausgeprägte Beinmuskulatur, wie man sie im Laufsport findet. Damit kann ich leider nicht dienen. Ich habe meine Figur als Model in einem früheren Leben mit spezieller Ernährung fitgehalten.
Kurz nur flammt die Frage in meinen Gedanken auf, was wohl die Kriterien sind, um in die Rolle einer Cow zu schlüpfen. Sofort habe ich das Bild meiner Model-Schwester im Kopf mit der Riesenoberweite.
Dann wird wieder einmal eine Stute vom Stadionsprecher angekündigt. Interessiert schaue ich hin. Sie betritt das Wettkampffeld und geht langsam bis zur ersten Markierung. Genau dort bleibt sie stehen. Die Lautsprecher knacken und die Stimme des Stadionsprechers erklärt:
"Startnummer 7 aus dem Gestüt Wagner: Die 23jährige Stute 'Rosa'."
Wie bei den anderen sechs Startnummern vorher, klatscht das Publikum kurz.
Die Stute hebt ein Bein bis der Oberschenkel waagerecht ist, setzt es wieder ab und hebt dann das andere Bein. Auf diese Weise dreht sie langsam auf der Stelle. Irgendwie kommt mir die Stute bekannt vor. Wir waren drei weibliche Models, als wir vor Monaten hierhergekommen sind. Die beiden anderen Models hatten sich viel Muskulatur antrainiert. Das konnte man durch die Kleidung sehen.
Die Stute unten auf dem Wettkampffeld muss eine meiner Kolleginnen sein! Sie macht nun einen Schritt vor und beginnt auf der weißen Linie entlang zu traben. Sie erreicht den Rand des Dressurfelds und biegt mit einer sanften Kurve nach rechts ab. Wieder macht sie eine leichte Rechtskurve, so dass sie sich jetzt auf der langen Seite des Feldes befindet.
Als sie die Längsseite im Trab hinter sich gelassen hat und auf die kurze Stirnseite eingebogen ist, ändert sie ihre Körperhaltung. Sie trabt zwar weiter geradeaus auf der Linie entlang, aber dreht ihren Oberkörper mit Kopf in Richtung der Innenseite des Feldes. Ich kann mir vorstellen, dass das Schwierige an dieser Übung ist, weiterhin genau geradeaus zu laufen, um keine Punkte zu verlieren.
An der nächsten Markierung schaut sie wieder nach vorne und trabt mit möglichst gleichmäßigen Schritten die zweite Längsseite entlang. In der Mitte der Längsseite läuft sie einen Kreis um die Markierung herum. Dann geht es weiter an der Markierung entlang.
Als sie am Ende der Längsseite angekommen ist, hat sie ihre erste Runde abgeschlossen. Sie biegt auf die Stirnseite ein und geht in einer leichten Kurve auf die Längsseite. Jetzt schlägt sie bei jedem Schritt die Beine überkreuz, so dass sie geradeaus schaut, aber schräg über das Wettkampffeld läuft. Sie macht es ohne viel zu überlegen in recht hohem Tempo. Da muss eine Menge Training dahinterstecken!
Sie erreicht die Markierung, um die sie zu Anfang einen Kreis gelaufen ist. Nun ändert sie die Schrittfolge beim Überkreuzen der Beine und sie bewegt sie schräg auf die Linie der langen Geraden zurück. Die nächste Stirnseite bewältigt sie im Schritt, wobei sie immer noch die Oberschenkel in die Waagerechte hebt. Das ist sicher einer der Schwierigkeitsgrade bei der Dressur-Vorführung.
hrpeter am 04. Januar 23
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