Die Unterwelt des Achad Dùir Meave 62
"Wo führen Sie mich hin?" frage ich meinen Führer unterwegs.
"Sie erhalten eine ihrer Rolle entsprechende Grundausbildung, Mister Clarke," erwidert der Mann bereitwillig. "Dorthin bringe ich Sie jetzt."
Bald bleibt er wieder vor einer Tür stehen und schaut mich an.
"Da sind wir schon," erklärt er und fragt: "Wie fühlen Sie sich?"
"Etwas unsicher," meine ich.
"Das ist normal," antwortet er und drückt eine Klingel.
Wir warten kurze Zeit, dann öffnet uns eine junge Frau von ungefähr Mitte 30 in einem leichten Trainingsanzug mit Baseballkappe. Mein Begleiter stellt uns einander vor:
"Hallo Phyllis, dies hier ist Mister Clarke, dein neuer Trainee für die Rolle eines Rikscha-Ponys. Mister Clarke, dies ist Phyllis, ihre Trainerin für die nächsten Tage."
Er übergibt ihr die SD-Card und verabschiedet sich. Nachdem ich mit der Frau alleine bin, schiebt sie die SD-Card in ihr Tablet und informiert sich erst einmal über die Daten, die Mrs. Alvarez über mich zusammengetragen hat. Danach wendet sie sich mit einem Lächeln an mich:
"Man hat Ihnen also die Rolle eines Rikscha-Ponys angetragen. Sie besitzen tatsächlich den optimalen Körperbau dafür. Nun gut, ich werde mich also in den nächsten Tagen um Sie kümmern und mit Ihnen das Verhalten eines Pferdes trainieren."
Sie macht eine kurze Pause. Danach erklärt sie weiter:
"Zuerst einmal werden wir Ihnen das richtige Outfit verpassen. Kommen Sie mit!"
Sie dreht sich um und geht auf eine andere Tür zu, die aus diesem Raum führt. Ich folge ihr und befinde mich danach in so etwas wie einer Rüstkammer. Eine halbe Stunde später stecken meine Füße in langen braunen Stiefeln. Sie reichen mir bis zu den Oberschenkeln. Das weiche Leder schmiegt sich wunderbar an meine Haut. Das Fußteil der Stiefel ist so gearbeitet, dass ich darin auf meinen Zehenballen laufen muss. Sie laufen in Hufen aus. Gelkissen unterstützen mich innen. Sie sind weich und anschmiegsam.
Meine Arme hat sie in eine lederne Manschette gelegt, die sie auf dem Rücken fixieren und von meinen Händen bis zu meinen Oberarmen verschnüren. Sie wird von einem Halsband über einen Rückengurt gehalten. Sowohl die Manschette, als auch die Stiefel haben eine hellbraune Färbung.
Das Zaumzeug stört mich. Zwischen meinen geöffneten Lippen befindet sich eine Trense aus hartem Gummi, die mit zwei Metallringen rechts und links mittels Lederriemen an dem restlichen Zaumzeug verbunden ist. Dieses besteht aus mehreren Lederriemen. Einer davon läuft in meinem Nacken entlang. Zwei weitere verlaufen unter meinem Kinn und über meinem Kopf. Um Stirn und Hinterkopf verläuft noch ein Lederriemen.
Schon bald stelle ich fest, dass mir wegen der Trense ständig Speichel aus dem Mund läuft. Das Ganze vermittelt mir ein ungewohntes Gefühl.
"Du wirst einen Namen brauchen," äußert sie sich wie im Selbstgespräch. "Deine ID-Nummer ist DC13475... Du heißt David... Ich werde dich während des Trainings einfach 'Dave' nennen!"
Sie macht eine kurze Pause, während der sie eine weitere Tür öffnet. Nun hakt sie einen Finger in den seitlichen Ring an der Trense und fordert mich auf:
"Komm mit, Dave!"
hrpeter am 22. Januar 23
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