Die Unterwelt des Achad Dùir Meave 11
Ich ziehe die Stirn kraus und denke mir:
'Muss das sein?'

Zwei Männer sind im Raum, die mich dann nackt sehen können. Da fällt mir ein, dass ich als Model auch oft mit zwei Männern allein in einem Raum gewesen bin, dem Fotograf und dem Beleuchter. Aber bisher bin ich dabei niemals völlig nackt gewesen. Ich seufze, denke ?Was soll?s?, und lege auch meine Unterwäsche ab.

Nun erhebt sich Doktor Johnson von seinem Platz und nickt mir aufmunternd zu. Er fordert mich freundlich auf:

"Stellen Sie sich bitte dort in den Kreis!"

Er weist auf den leeren Platz im Büro. Ich nicke lächelnd und gehe in die Ecke dort. In der Mitte der runden Schiene erkenne ich einen Kreis von etwas über einem Fuß Durchmesser auf dem Boden. Dort stelle ich mich hinein und drehe mich zu den Leuten um.

Der Arzt rollt ein Gerät näher an mich heran und platziert es in der runden Schiene.

"Legen Sie ihre Hände auf ihren Kopf," fordert er mich auf und startet das Gerät.

Nun erkenne ich, dass es sich um ein Laser-Messgerät handelt. Es umkreist mich in der Schiene und ein Laserstrahl tastet meinen Körper ab. Dann soll ich die Arme locker hängen lassen und er startet einen zweiten Durchlauf. Für einen dritten Durchlauf soll ich die Beine etwas mehr auseinanderstellen. Dann nickt Doktor Johnson und schaltet das Gerät ab. Er wendet sich zu mir und sagt:

"Bleiben Sie bitte noch einen Moment in dem Kreis. Stehen Sie ganz locker, Miss Black."

Er entnimmt dem Gerät eine Speicherkarte und übergibt sie an Mrs. Alvarez, die sie in ihren Laptop schiebt. Ich entlaste das linke Bein und warte stumm ab. Mrs. Alvarez beschäftigt sich ein paar Minuten mit ihrer App und Doktor Johnson schaut von der Seite auf den Bildschirm.

Sie sagt:
"Miss Black hat laut der Messung einen Brustumfang von 92cm, eine Unterbrustweite von 82cm, eine Taillenweite von 64cm und eine Hüftweite von 89cm. Genau, wie es auf der Set-Card vermerkt ist. Ich denke, dass wir dann auch die anderen Angaben darauf übernehmen können: 168cm und 51kg. Sie hat grüne Augen und braune Haare. Die Muskulatur zeigt sportliche Betätigung."

"Korrekt," pflichtet ihr Doktor Johnson bei. "Sie hat Körbchengröße A. Das mitlaufende Ultraschall hat ergeben, dass ihre Milchdrüsen kaum angelegt sind."

Nun muss ich doch heftig atmen. Ich reiße die Augen auf. Was gehen die Leute meine Brüste an? Ein anderes Model aus unserer Reisegruppe hat bestimmt Körbchengröße G, Raylin Johnson gehört zu den Blacks in den USA. Bei ihr werden sie bestimmt eher Glück haben in dieser Richtung!

Mrs. Alvarez nickt und meint:
"Also fällt die Cow weg. Was denken Sie, ist sie als Pony brauchbar?"

"Hm," macht der Doktor. "Sie hat eine gute Muskulatur. Ich persönlich würde dafür plädieren. Sie hat auch das gewisse Etwas."

"Also Pony," resümiert Mrs. Alvarez.

Doktor Johnson nickt und Mrs. Alvarez trägt etwas in ihre App ein. Der Mann, der mich in dieses Büro geführt hat, tritt nun näher und fordert mich auf:

"Kommen Sie, Miss Black. Wir müssen weiter."

"Ohne Kleidung?" frage ich zurück.

Er nickt mit ernsthafter Miene, als wäre es das selbstverständlichste von der Welt und antwortet:

"Die brauchen Sie erst einmal nicht mehr. Sie erhalten Neue."

Mrs. Alvarez überreicht ihm eine SD-Card. Dann legt er seine Hand auf meine Schulter, greift zu und führt mich aus dem Raum. Draußen im Gang treffen wir nur wenige Leute. Niemand scheint Notiz von mir zu nehmen. Darüber bin ich froh, aber auch irgendwie erstaunt.

*

"Was passiert als jetzt?" frage ich meinen Führer unterwegs.

"Vorhin hat man ihre Rolle als Pet festgelegt. Nun erhalten Sie eine ihrer Rolle entsprechende Grundausbildung, Miss Black," erwidert der Mann bereitwillig.

Der Mann führt mich zum Treppenhaus mit den Aufzügen. Wir stehen kurz in einem großen dreieckigen Raum, an dessen einer Seite sich ein Tresen befindet mit einer Frau dahinter. Sie schaut kurz auf, nimmt aber nicht wirklich Notiz von mir. Mein Führer weist in einen anderen Gang, der rechtwinklig zu dem Gang, aus dem wir gekommen sind, weiterführt. Bald bleibt er wieder vor einer Tür stehen und schaut mich an.

"Da sind wir schon," erklärt er und fragt: "Wie fühlen Sie sich?"

"Etwas unsicher," meine ich.

"Das ist normal," antwortet er und drückt eine Klingel.

Wir warten kurze Zeit bis sich die Tür öffnet. Eine junge Frau in einem leichten Trainingsanzug mit Baseballkappe steht in der Tür und schaut uns entgegen. Mein Begleiter stellt uns einander vor:

"Hallo Phyllis, dies hier ist Miss Black, deine neue Trainee für die Rolle eines Ponys. Miss Black, dies ist Phyllis, ihre Trainerin für die nächsten Tage."

Er übergibt ihr die SD-Card und verabschiedet sich. Nachdem ich mit der Frau alleine bin, schiebt sie die SD-Card in ihr Tablet und informiert sich erst einmal über die Daten, die Mrs. Alvarez über mich zusammengetragen hat. Ich verspüre derweil eine unterschwellige Nervosität aufsteigen.

Anschließend wendet sie sich mit einem Lächeln an mich:
"Man hat Ihnen also die Rolle eines Ponys angetragen. Sie besitzen tatsächlich den optimalen Körperbau dafür. Nun gut, ich werde mich also in den nächsten Tagen um Sie kümmern und mit Ihnen das Verhalten eines Pferdes trainieren."

Sie macht eine kurze Pause. Danach erklärt sie weiter:
"Zuerst einmal werden wir Ihnen das richtige Outfit verpassen. Kommen Sie mit!"

Sie dreht sich um und geht auf eine andere Tür aus diesem Raum zu. Ich folge ihr und befinde mich danach in so etwas wie einer Rüstkammer. Eine halbe Stunde später stecken meine Füße in langen braunen Stiefeln. Sie reichen mir bis zu den Oberschenkeln. Das weiche Leder schmiegt sich wunderbar an meine Haut. Das Fußteil der Stiefel ist so gearbeitet, dass ich darin auf meinen Zehenballen laufen muss. Sie laufen in Hufen aus und haben innen ein Fußbett, dass meine Fußsohlen in einer Stellung stützt, als hätte ich Stilettos an. Jedoch fehlen die Absätze, so dass ich gezwungen bin, mit meinen Vorderfüßen, den Zehenballen zu laufen. Gelkissen unterstützen mich innen. Sie sind weich und anschmiegsam.

Meine Arme hat sie in eine lederne Manschette gelegt, die sie auf dem Rücken fixieren von meinen Händen bis zu meinen Oberarmen verschnüren. Sie wird von einem Halsband über einen Rückengurt gehalten. Sowohl die Manschette, als auch die Stiefel haben eine hellbraune Färbung.

Das Zaumzeug stört mich. Zwischen meinen geöffneten Lippen befindet sich eine Trense aus hartem Gummi, die mit zwei Metallringen rechts und links mittels Lederriemen an dem restlichen Zaumzeug verbunden ist. Dieses besteht aus mehreren Lederriemen. Einer davon läuft in meinem Nacken entlang. Zwei weitere verlaufen unter meinem Kinn und über meinem Kopf. Um Stirn und Hinterkopf verläuft noch ein Lederriemen.