Einer meiner Brüder kommt nach einer Weile zurück. Er hat Menschen gesehen. Nun lässt sich Papa von ihm führen. Papa scheint sie zu kennen. Er reckt seinen Hals zum Himmel und heult kurz. Dann legt er sich ab und wartet. Bald ist unser Rudel vollzählig. Mama trägt das Aststück in ihrem Fang.
Nun nähert sie sich den Menschen und wir anderen folgen ihr alle. Bei den Menschen angekommen setzt sie das Aststück vorsichtig ab. Wir umringen die beiden Menschen, die überhaupt keine Angst ausströmen. Mama sucht die Nähe der jüngeren Menschin. Unsere Schwester stützt sich auf Mamas Rücken, die sich vertrauensvoll abgelegt hat und reckt sich der jungen Menschin entgegen, um ihr durch das Gesicht zu lecken.
Die ältere Menschin gibt leise Töne von sich. Jetzt hüpft unsere Schwester über Mama und dreht sich im Schoß der jungen Menschin zusammen. Sie fährt nun sanft über das Fell meiner Schwester.
Beide Menschen geben Töne von sich und unsere Schwester räkelt sich auf den Hinterläufen der jungen Menschin. Die ältere Menschin öffnet währenddessen einen Hohlraum und gibt jedem von uns Fleisch, das sie daraus hervorholt.
Die ältere Menschin macht die junge auf das Aststück aufmerksam. Sie greift danach, ohne dass Mama knurrt oder die Zähne fletscht. Dann nimmt die junge Menschin das Aststück auseinander und holt ein anderes Aststück hervor, das sie sich an den Hals hält und mit einem Zweig darüber streicht.
Nun hören wir zuerst komische Töne. Danach macht die Menschin was am dünnen Ende des Aststückes und streicht noch einmal mit dem Zweig darüber. Das macht sie mehrere Male, während Mama und unsere Schwester ihr interessiert zuschauen.
Die junge Menschin streicht zart über Mamas Fell und zwischen den Ohren unserer Schwester. Sie schließen dabei genüsslich ihre Augen. Mama dreht sich auf die Seite. Die ältere Menschin streicht nun zärtlich über Papas Fell. Dann kommen wieder Töne aus deren Mund.
Nun streicht die junge Menschin mit dem Zweig über das Aststück und eine Folge harmonischer Klänge liegen in der Luft. Etwas später kommen aus dem Aststück Töne, wie vom Wind und dem Rauschen der Blätter im Wald. Wir hören der jungen Menschin gerne zu.
Nach einer Weile erheben sich beide Menschen. Die ältere Menschin verschließt den mitgebrachten Hohlraum, dann wenden sich beide zum Gehen. Die junge Menschin zieht den Zweig über den Ast und schon hören wir ein Wolfsheulen aus dem Aststück. Wir antworten ebenfalls mit Wolfsgeheul.
Danach steckt sie das Aststück und den Zweig in den hohlen Ast und verschließt ihn. Sie gehen in Richtung der Behausungen der Menschen davon. Wir erheben uns ebenfalls und bleiben zurück, weil Papa und Mama stehenbleiben und hinter den Menschen herschauen. Nur unsere Schwester folgt den Menschen.
Wir traben zu unserer Wohnhöhle zurück und bald darauf stößt auch unsere Schwester wieder zu uns.
hrpeter am 22. April 23
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