Geräusche der Nacht -38
--September 2018 Frankfurt--
Sophia ist mit Bastian zu den Meistern gegangen. Dort hat man sie noch einmal für ihr Verhalten gerügt und ihr als Sühne auferlegt, sich von Bastian zu trennen. Sie ist daraufhin wieder nach Gelnhausen zu Agnes zurückgekehrt und hat als deren Gehilfin viel im Bereich Kräuterkunde gelernt und ihr bei schweren Geburten assistiert. Dann ist auch Gelnhausen im Strudel des 30jährigen Krieges versunken und sie mussten sich trennen.
Jetzt sind 400 Jahre ins Land gegangen und die Wälder wurden weitgehend abgeholzt. Die Wölfin in Sophia findet kaum noch Möglichkeiten zu rennen und sich auszuleben. Auf ihren Wanderungen kommt sie nach Frankfurt. Als Mensch fühlt sich Sophia in der anonymen Großstadt wohl. Dort findet Magnus sie nicht. Beim Uni Campus findet Sophia den Grüneburgpark, eine 29 Hektar große Grünanlage. Das gefällt der Wölfin sehr. Im Internet sieht sie, dass der Park von 22 bis 2Uhr kaum bis gar nicht benutzt wird. Ab etwa 17 oder 18 Uhr sind Jogger unterwegs und tagsüber wird der Park größtenteils von Müttern mit ihren Kindern besucht.
Im Laufe der vergangenen 400 Jahre hat sie ein kleines Vermögen ansammeln können, so dass es ihr eigentlich an nichts mangelt. Aber die Hände in den Schoß legen und jeden Tag auf den Abend warten, mag sie auch nicht. So hat sie an der Uni einen Malkurs belegt. Das kreative Arbeiten macht ihr Spaß. In der Vergangenheit hat sie öfter bei Malern als Dienstmädchen gearbeitet und den Herren über die Schultern geschaut.
Eines Tages lernt sie im Café des Campus ein Pärchen kennen. Der Mann scheint um die Dreißig zu sein und ist Ire. Die Frau scheint etwas jünger. Sie haben die Uni gewechselt, erzählen sie. Vorher haben sie in Köln studiert. Er ist angehender Meteorologe.
'Das finde ich interessant. Vielleicht kann er mir sagen wie das Wetter wird, bevor ich joggen gehe,' überlegt sie.
Die Frau ist Design-Studentin und entwirft Kleider. Sie zeigt Sophia einige ihrer ziemlich gewagten Entwürfe. Bei einem Gegenbesuch in Sophias Wohnung zeigt sie ihr deshalb ein paar ihrer 'Kunstwerke' zum Thema Natur. Marga, wie die Frau heißt, ist sehr angetan von ihren Bildern.
Als die Beiden im Gespräch feststellen, dass Sophia gerne joggt, fragt Liam:
"Der Park hier in der Nähe, ich glaube, es ist der Grüneburgpark... Kann man da gut joggen?"
Sophia hat ihn schon ausprobiert und nickt ihm lächelnd zu:
"Ja, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Vor dem Spätnachmittag sind zumeist Mütter mit ihren Kindern unterwegs zu den Spielplätzen. Abends bis nachts kommen Einem ständig Jogger auf den Wegen entgegen. Bei Dunkelheit ist der Park beleuchtet, so dass sich kein Gesindel hintraut."
"Das trifft sich gut," meint Liam und lächelt seine Freundin an.
Sie ergänzt:
"Vielleicht treffen wir uns ja einmal zum Joggen!"
Sophias Augen leuchten. Sie bestätigt:
"Das fände ich sehr gut!"
hrpeter am 15. Februar 24
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