Wolfskind -01
Seit Generationen leben wir mit den Menschen und dem Rest der Natur im Einklang. Wir hetzen unsere Beute bis sie stirbt. Dann frisst jeder so viel er kann. Ein Teil davon würgen wir in unserer Wohnhöhle wieder hervor, um unsere Welpen zu ernähren und gehen dann wieder auf die Jagd.

Den Menschen gehen wir so gut wie möglich aus dem Weg. Auch sie laufen mit Stöcken hinter ihrer Beute her, bis sie zusammenbricht. Nun haben die Menschen die Möglichkeit entdeckt Stöcke fliegen zu lassen. Sie bohren sich in den Körper der Beute und töten sie auf diese Art. Manchmal helfen sie mit scharfen Steinen nach.

Immer aber erweisen sie ihrer Jagdbeute ihren Respekt und danken ihr dafür, dass sie sich hat jagen gelassen. Ich bewundere sie dafür! Natürlich sind nicht alle Menschen so. Es gibt auch solche, die ihre Beute schlecht behandeln. Ich möchte hier von einer Menschin berichten, die meinen Respekt und Hochachtung erlangt hat.

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Wir zählen uns zu den Tlingit-First Nations und gehören zum Wolfs-Clan. Ich bin die Schamanin des Laxgibuu -Wolfs-Clans- seit meine Mutter in die ewigen Jagdgründe heimgegangen ist. Wir sind matrilinear organisiert, das heißt bei uns gilt die weibliche Linie, weil die Mutter eindeutig bestimmbar ist, nicht aber der Vater. Unser Volk ist im Laufe vieler Generationen aus dem Norden Alaskas immer weiter nach Süden gezogen und siedelt jetzt am großen Wasser.

Meine Tochter ist nun alt genug für den Initiationsritus. Wir haben meine Tochter feierlich verabschiedet. Sie trägt ein rituelles Messer aus Obsidian mit sich, sowie Pfeil und Bogen, mit dem sie sehr gut umzugehen weiß. Der Initiationsritus besagt, dass sie einige Tage auf sich gestellt im Wald überleben muss.

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Ich bin die Tochter unserer Schamanin und inzwischen alt genug für den Initiationsritus. Mein Clan der Wolfsmenschen hat mich unter Trommelklängen und ethnischem Tanz aus unserer Siedlung verabschiedet. Von meiner Mama weiß ich, wie ich mich verhalten muss, welche Pflanzen essbar sind und welche ich meiden muss. Zur Verteidigung gegen den Schwarzbären bin ich mit Pfeil und Bogen ausgestattet. Durch Übung von Kindheit an, weiß ich ihn zu benutzen. Ich muss nur immer möglichst cool bleiben und rational überlegen.

Am frühen Morgen des dritten Tages wache ich auf. Es ist die Zeit, in der die Beutegreifer unterwegs sind und ich muss achtgeben, nicht selbst zur Beute zu werden. Ich habe mich an einem nahen Bach frischgemacht. Wir haben Winter und es ist sehr kalt. Ich muss also erst ein Loch durch die dünne Eisdecke über dem Wasser bohren, dann eine kleine Eisplatte abheben, bevor ich an das Wasser komme.