Mars10-Die Petärztin (4)
Es hat doch noch einige Stunden gedauert, bis das Fohlen geboren wurde. Es folgt die erste Untersuchung des Kleinen. Danach legen wir es in ein eigenes Strohlager in unmittelbarer Nähe der Mutter, die eine Notruftaste unter ihre Wange gelegt bekommt für den Fall, dass sie die Gestütbesitzer zu Hilfe rufen will. Ihr wird gesagt:
?Lieber einmal zu viel drücken, als einmal zu wenig!?
Anschließend spaziere ich mit den Morgans langsam aus dem Stall und entledige mich unterwegs der Hygiene-Kleidung. Herr Morgan wird sie bei sich entsorgen.
Frau Morgan führt ihren Jungen die ersten Schritte an der Hand. Er kann sich kaum von dem Fohlen trennen. Ich lasse mich von ihr zu einem Kaffee einladen, während eine Rikscha für die Rücktour gerufen wird. Es wird dauern bis sie hier ist.
Schließlich kann ich mich von den freundlichen Leuten verabschieden und sage:
?Also bis in vier Wochen zur nächsten Untersuchung!?
Frau Morgan nickt zustimmend:
?Wir freuen uns! Und dann habe ich auch frischen selbstgebackenen Kuchen vorrätig.?
Ich winke ihnen lächelnd zu und steige auf die Rikscha. Der Fahrer schwenkt die Zügel und der Hengst zieht an. Die Rikscha bringt mich zur Praxis zurück, wo jetzt schon die zweite Schicht von Arzthelferinnen arbeitet.
Kurz informiere ich mich, was während meiner Abwesenheit passiert ist. Dann frage ich, was gerade anliegt.
?Wir haben alle Leute mit ihren Pets nachhause geschickt, nachdem wir ihnen neue Termine gegeben haben.?
?Gut, dann trage bitte schon einmal einen Hausbesuch im Gestüt Morgan in vier Wochen ein. Grund: U2.?
?Okay, mache ich,? sagt meine Rezeptionskraft.
In diesem Momentgeht die Tür zur Praxis auf und ein Mann kommt mit seiner Doggie herein. Er nähert sich dem Tresen und wünscht ?Sol!?
Meine Mitarbeiterin antwortet lächelnd:
?Sol, Herr. Wie können wir Ihnen helfen??
?Ich habe einen Termin für eine Routine-Untersuchung,? sagt er nervös.
Ich gehe schonmal in den Behandlungsraum vor und fahre dort das Terminal hoch, das mit dem Computer an der Rezeption verbunden ist. Da müssten gleich die Vital-Daten und die Historie der Doggie auf dem Monitor sichtbar werden, die Nala gerade annimmt.
Gleich darauf wird die Doggie von einer anderen Arzthelferin hereingebracht. Zögernd steigt die Doggie auf die Platte des Behandlungstisches. Ich rede beruhigend auf sie ein und streiche ihr sanft über den Kopf. Danach fahre ich die Platte auf etwa 60 marsianische Zentimeter in eine bequeme Höhe.
hrpeter am 02. Mai 21
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