Mittwoch, 15. April 2020
Sarah, die Youtuberin (18)
Der dritte Kommentator, hat uns damals nach unserem Verständnis des Petplay gefragt. Ihm haben wir geantwortet, dass für uns der echte Hund kein niederes Tier ist, sondern eine Persönlichkeit hat, die wir respektieren. Darum hätten wir kein Problem damit, die Doggie als Tier zu betrachten, das mit seiner Umgebung über Gestik und Mimik kommuniziert, wenn sie sich in ihrer Rolle befindet.
Nun schreibt er:
„Das ist eine außergewöhnliche Sichtweise! Du hast mir damit eine andere Seite des Petplay gezeigt. Danke dafür!“
Ich zeige Sarah die Antwort und lächele sie an.

Unter dem zweiten Video lese ich folgendes Kommentar:
„Du schreibst, die Hundekommandos dienen der Kommunikation. Damit sagt der Owner, was die Doggie tun muss, um ihn zu erfreuen. Ist da denn kein Zwang dahinter? Umgekehrt bedeutet das doch, dass der Owner verärgert ist, wenn Doggie seinen eigenen Kopf durchsetzt…“
Ein zweiter Kommentator schreibt:
„Wenn sich zwei Menschen mögen, dann wird daraus eine Beziehung, die alles andere als asexuell ist! Also ich wäre schnell über alle Berge, wenn mein Gegenüber kein Interesse an mir zeigen würde…“
Wieder besprechen wir, was wir den Leuten antworten wollen. Danach tippe ich die Antworten in den Laptop auf meinen Oberschenkeln. Dem ersten Kommentator schreiben wir:
„Ein Hund, und auch eine Doggie, ist kein Roboter, der nur auf Kommando reagiert. Ein Roboter befände sich ohne Kommando im ‚Stand by‘. Ein Hund, und auch eine Doggie, ist dagegen ein fühlendes Lebewesen mit einem eigenen Kopf! Das wird dir jeder Hundehalter bestätigen können.
Das als Owner beachtend, sieht man sich in der Rolle eines Butlers (wenn Doggie ihre Hände nicht gebrauchen kann) und des Animateurs (wenn man mit der Doggie Hundespiele macht). Wenn der Owner mit der Doggie spazieren geht und ihr ‚BEI FUSS‘ sagt, will er sie vor möglichen Verletzungen bewahren. Wenn er ‚ROLL‘ sagt, will er sie auf dem Rücken liegen haben, um ihren Bauch abzutasten. So gibt es viele weitere Gründe für die Kommandos.
Daneben sollte Doggie spontan ihre Gefühle ausleben dürfen, also gerne selbständig agieren und den Owner damit zum Reagieren bringen!“
Dem zweiten Kommentator pflichten wir bei, indem wir antworten:
„Genau wie im Alltag funktioniert das natürlich auch im Petplay: Was asexuell begonnen hat, KANN sich wandeln, wenn beide sich mögen. Aus einer Bekanntschaft für gelegentliche Petplay-Sessions wird mit der Zeit eine Freundschaft, aus der sich Liebe entwickeln kann. Wie im Alltag auch muss das Zweiseitig sein und ohne Zwang!
Allerdings hat das Petplay damit immer noch nicht DEN sexuellen Stellenwert, den manche darin sehen!“

Das Statement des zweiten Kommentators unter dem ersten Video lassen wir unbeantwortet. Auch hier gilt für uns: Jedem Tierchen sein Plaisierchen.
Dem dritten Kommentator unter dem ersten Video schreibe ich „Gern geschehen.“
Schließlich fahren wir wieder über die Waldwege zu unserem Haus zurück.

Unterwegs fragt Sarah:
„Wir haben in den letzten Wochen keine Fortsetzung der Videos zusammen-gestellt. Heute haben wir nur auf die Kommentare geantwortet. Möchtest du keine weiteren Videos hochladen?“
Ich lächele und antworte ihr:
„In den letzten Wochen war ich sehr eingespannt. Neben der Gartenarbeit und dem Versorgen der Tiere hast du einige kleine und größere Wünsche geäußert, die ich dir erfüllt habe. Denke nur einmal an den Wurzelstock…“
Sie zieht mich einige Zentimeter zu sich herüber, indem sie den Arm um meine Schultern legt und drückt mir einen Kuss auf die Wange. Danach sagt sie:
„Das mag ich so an dir, Robert!“
Das Steuer kurz mit einer Hand führend, streiche ich ihr sanft mit der anderen Hand über den Oberschenkel. Ich frage:
„Was würdest du in einem dritten Video sehen wollen?“


Drittes Video – Die Story (von Sarah erzählt)

Robert ist ins Dorf gefahren – „Nur mal eben schnell,“ hat er gesagt -, um ein Medikament aus der Apotheke zu holen. Ich bin zuhause geblieben und habe mich auf meine Decke gelegt.
Meine Sehnsucht und ein Gefühl der Einsamkeit treiben mich, aufzustehen und durchs Fenster zu schauen. Wieder nichts! Ich schleiche mit hängendem Kopf zur Decke zurück.
Irgendwann höre ich ein Motorgeräusch. Schnell bin ich auf und am Fenster. Ja! Robert fährt am Fenster vorbei zum Unterstand. Ich laufe zur Zimmertür, strecke mich und öffne sie mit einer Vorderpfote. Das Gleiche mache ich an der Küchentür. Als ich die Haustür erreicht habe, steht er schon davor und schließt sie von außen auf. Ich warte kurz den Moment ab, an dem er eintritt und erhebe mich schnell auf die Hinterbeine, um ihm meine Vorderpfoten auf die Schultern zu legen und ihn mit feuchter Zunge zu begrüßen.
Damit hat er wohl nicht gerechnet, denn er verliert das Gleichgewicht und fällt nach hinten, halb aus der Haustür wieder heraus. Ich komme auf ihn zu liegen, bin selbst erschrocken und krabbele nach hinten weg.
Robert rappelt sich auf, macht ein schmerzvolles Gesicht, und sagt:
„Hey, EMMA! Spring mich nicht so an. Du weißt doch, dass du ein großer Hund bist!“