Donnerstag, 25. März 2021
Mars06-Leben mit Pets (2)
Mit donnernden Hufen rennen wir Drei in die nächste Gerade. Zwar habe ich mir einen halben Schritt Vorsprung erkämpft, aber mein Verfolger befindet sich immer noch mit mir auf gleicher Höhe.
Die Entscheidung fällt erst, als wir das Ende der Geraden erreicht haben. Ich schiebe mich an die Spitze der kleinen Gruppe, während die beiden anderen Hengste zurückbleiben.
Um den Zweikampf in meinem Rücken kümmere ich mich nicht weiter. Mit einem Zwischenspurt versuche ich, Abstand zu gewinnen. Bald höre ich hinter mir die Geräusche eines weiteren Hufpaares. Nur mit Mühe widerstehe ich der Versuchung, einen Blick über die Schulter zu werfen. Doch Matts Worte, mich stets nach vorne zu konzentrieren, hallen mir mahnend im Gedächtnis.
Ich lege etwas an Tempo zu, halte damit Abstand zu meinem Verfolger und bringe zwei weitere Kurven unbeschadet hinter mich. In der nächsten Geraden holt mein Verfolger auf und galoppiert nahe neben mir. Plötzlich der Bodycheck! Mit einem Aufstöhnen lande ich im Sand und rutsche ein gutes Stück über den Bodenbelag, bis ich liegenbleibe.
Kurz darauf ist das Sanitätsteam mit einer Trage bei mir und hebt mir darauf. Anschließend laufen sie mit mir zwischen sich zu einer der Sanitätsstationen, die am Rand des Rennovals angeordnet sind. Ich bin zu benommen, um irgendetwas machen zu können.
Dort angekommen spüre ich eine Hand, die sich an meinem Zaumzeug zu schaffen macht.
?Entspann deinen Kiefer. Na komm, lass locker. Ich will dir nur helfen,? höre ich jemanden im ruhigen Ton sagen.
Die ruhigen Worte schaffen es tatsächlich, mir ein wenig von der Erregung zu nehmen. Ich habe gar nicht bemerkt, wie sehr ich mich verkrampft habe. Anschließend werde ich mit angenehm warmem Wasser gewaschen und die Schürfwunden behandelt. Eine davon muss bandagiert werden, nachdem sie eine kühle Salbe aufgetragen haben.
Mister Willows ist inzwischen bei mir in der Sanitätsstation angekommen. Er weist sich als mein Besitzer aus und wird zu mir gebracht. Die Sanitäter schieben nun die Liege, auf die sie mich verfrachtet haben im Laufschritt zum Veterinär. Dort werde ich sofort durch den Computer-Tomographen geschoben. Das rechte Schien- und Wadenbein sind gebrochen. Das bedeutet einen langwierigen Heilungsprozess mit einer Schiene.
Für mich ist das Rennen vorzeitig zu Ende. Der Veterinär schient den Unterschenkel provisorisch. Unsere Rückfahrt ist erst für morgen gebucht. Also habe ich noch eine Nacht im Stall des Hippodroms. Bevor ich einschlafe, kommt Matt mit einem fremden Mann, der meinen Unterschenkel ausmisst und danach Mister Willows beruhigt. Vor der Rückfahrt am nächsten Tag erhalte ich eine neue Schiene angepasst.

*

Wir haben uns in der neuen großen Wohnung gut eingelebt. Madikwes Lieblings-Freizeitbeschäftigung scheint es, den Whirlpool zu benutzen. Als wir einmal gegenläufige Schichten gehabt haben, aber ihre Freundin Krotoa Zeit gehabt hat, hat sie mit ihr eine ?Poolparty? gefeiert. Nachdem sie mir lächelnd davon berichtet, gebe ich, Tim, ihr kopfschüttelnd zur Antwort:
?Ich wünsche nicht, dass die Wohnung eine Partylocation mit mehr als zwei Teilnehmern wird!?
Madikwe versucht nun, mir mit zärtlicher Nähe den ernsten Ausdruck aus dem Gesicht wegzuzaubern. Ich zwinkere ihr zu und ergänze:
?Das meine ich ernst! Wenn jemand aus deinem erweiterten Freundes- und Bekanntenkreis jemals auf eine solche Idee kommt, soll er oder sie sich mit unserem Installateur in Verbindung setzen und sich so etwas ähnliches bei sich zuhause einbauen lassen!?
In der Zwischenzeit hat sie mich entkleidet und mit vielen Küssen dazu bewegt, es geschehen zu lassen. Wir haben einen wunderbaren Nachmittag im Schlafzimmer verbracht, während ALBA sich auf ihren Platz im Livingroom verzogen hat, um selbst ?Hand? anzulegen, wie ich später feststellen muss.