Mittwoch, 31. März 2021
Mars06-Leben mit Pets (8)
Danach erhält er von Herrn Willows ein flauschiges Tuch und trocknet den Hengst unten herum ab. Zum Schluss übergibt unser Gastgeber eine neue Schutzhose an Tim, die dieser dem Hengst gekonnt anlegt.
?Sie könnten auf der Krankenstation einer Veterinär-Klinik anfangen!? sagt Herr Willows anerkennend zu Tim.
Tim lehnt lächelnd ab:
?Ich weiß mir zu helfen, wenn es notwendig werden sollte. Aber täglich möchte ich diese Arbeit nicht machen müssen!?
?Dann weiß ich zumindest, dass ?Sunshine? in Zukunft in guten Händen ist!? meint unser Gastgeber erleichtert.
Tim wendet sich nun an den Hengst:
?Schaffst du es auf die Koppel??
?Sunshine? schnaubt zur Antwort leise und hebt die Schultern. Also fragt Tim Herrn Willows:
?Wie weit ist er bisher gegangen??
Dieser erklärt, dass ?Sunshine? bisher nur im Stall den Mittelgang auf und ab gegangen ist. Tim nickt verstehend und fragt den Hengst:
?Wie sieht es aus? Möchtest du einmal hinaus aus dem Stall??
Ich muss lachen. Natürlich will ?Sunshine? vor die Tür, wenn er darf. Er wirft nun den Kopf in den Nacken und wiehert laut.
Tim erlaubt es ihm, schränkt aber ein:
?Aber übernimm dich nicht! Sobald du merkst, es geht nicht mehr weiter, mach dich bemerkbar!?
?Sunshine? schnaubt leise. Wir begleiten ihn. Am Gatter sieht der Hengst nicht mehr gut aus. Er hat Schweißperlen auf der Stirn und zeigt eine schmerzverzehrte Miene.
Tim hält ihm vor:
?Kein falscher Ehrgeiz, mein Junge! Für heute soll es gut sein.?
Er zieht ein Taschentuch hervor und trocknet ?Sunshine?s Stirn. Schließlich gibt er ihm einen leichten Klaps auf das Gesäß. Danach hebt er den Hengst wieder an und legt ihn sich über seine Schulter. Herr Willows bückt sich nach den umgefallenen Unterarmstützen und trägt sie hinter uns her in den Stall zurück. Die beiden Stuten auf der Koppel sind neugierig nähergekommen, verliere ich aber wieder aus den Augen, als wir den Stall betreten. Tim legt den Hengst vorsichtig auf sein Strohlager zurück. Danach sagt er zu Herr Willows:
?Ich denke, er macht sich. Sein Feuer ist noch nicht erloschen!?
Unser Gastgeber nickt erfreut über Tims Einschätzung.
Anschließend gehen wir ins Haus zurück und setzen uns wieder an den Tisch. ALBA kommt vorsichtig näher und lässt sich streicheln. Frau Willows kocht uns einen Tee. Als wir alle bei Tee und Gebäck zusammensitzen, fragt Herr Willows:
?Zu welchem Ergebnis sind Sie nun in ihren Überlegungen gekommen??
?Es soll ja noch ungefähr acht Wochen dauern, bis er die Unterarmstützen voraussichtlich nicht mehr braucht. Fördern sie das Feuer in ihm, seinen Ehrgeiz, aber achten Sie darauf, dass er sich nicht übernimmt. Das passiert bei Ehrgeiz leicht. Ich denke, wir kommen etwa alle drei Wochen und schauen nach ihm, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Beim übernächsten Mal könnte er dann vielleicht schon mit auf den Rücken gebundenen Armen über die Koppel traben, wenn wir keinen Rückschlag erleben??