Nicci (13)
„Nein, Liebes,“ sagt er mit sanfter Stimme. „Wenn du mich immer noch willst – ich sehne mich sehr nach deiner Nähe! Aber ich will keinen Zwang ausüben. Du sollst das selbst bestimmen dürfen!“
Ich lege meine Hände um seinen Hals und steige auf meine Zehenspitzen, um ihm einen Kuss auf den Mund zu drücken. Er hat zum ersten Mal ein Kosewort benutzt!
„Du großer dummer Junge,“ flüstere ich zärtlich. „Was meinst du wohl, warum ich gekommen bin? Auch ich sehne mich nach dir!“
Er umfasst meine Taille und hebt mich an, dreht sich einmal um sich selbst und setzt mich glücklich lächelnd wieder ab. Meine Befürchtung, dass wir beide auf dem Teppich landen und wir uns die Köpfe an der Couch stoßen, bewahrheitet sich zum Glück nicht.
„Es ist schon spät,“ meint er dann. „Magst du einen Nudelsalat?“
„Gerne,“ sage ich lächelnd.
„Dann komm, wir basteln uns einen!“ fordert er mich flapsig auf.
Ich folge ihm in die Küche und helfe ihm bei der Zubereitung. Als wir dann die leeren Teller und den kleinen Rest in seiner Spülmaschine und Kühlschrank verstauen, ist es draußen schon dunkel geworden. Er fragt, ob ich mit ihm ins Schlafzimmer gehen wolle – noch etwas Musik hören und dann bald schlafen. Morgen möchte er dann früh aufstehen und mir die Gegend zeigen.
Im Schlafzimmer zeigt er mir eine große CD-Sammlung und lässt mich aussuchen. Natürlich wähle ich eine Reihe CDs mit schmusiger Musik. Dann lege ich mich zu ihm.

*

Tatsächlich beginnt am nächsten Morgen, dem Samstag, das Uhrenradio neben seinem Bett mit einer Nachrichtensendung. Peter schwingt seine Beine aus dem Bett. Ich brummele enttäuscht. So früh stehe ich am Wochenende sonst nie auf. Er hört das wohl und dreht sich, dass er quer im Bett auf dem Bauch zu liegen kommt. Dann stemmt er sich mit den Armen halbwegs hoch und küsst mich auf die Stirn.
„Guten Morgen, mein Mädchen!“ ruft er fröhlich.
Ich greife nach oben, umfasse seinen Nacken und ziehe. Statt ihn herunter zu ziehen, lupfe ich mich allerdings aus dem Bett. Peter gibt mir nun einen Kuss auf den Mund und wandert dann weiter. Sein nächster Kuss trifft meinen Hals. Ich lasse mich wieder ins Bett zurückfallen. Dann küsst er meinen Ausschnitt.
„Komm hoch, Liebes!“ fordert er mich auf. „Wir haben heute noch viel vor!“
„Sooo?“ dehne ich und stütze mich auf einen Ellbogen, ihm zugewandt. „Was denn alles?“
„Wir wollen die Gegend erkunden, gemeinsam kochen und essen, miteinander spielen und ein wenig Petplay machen!“
„Das ist wahrlich ein Tagesprogramm!“ seufze ich und folge Peter ins Bad.
„Morgen Nachmittag fährst du ja schon wieder fort…“ meint er mit gefasstem Unterton.
Ich umarme ihn noch einmal.
„Vielleicht ziehe ich ja bald nach hier, wenn ich hier eine Arbeitsstelle finde!“ verspreche ich ihm.
In seinen Augen sehe ich es freudig leuchten. Sein ganzes Gesicht zeigt ein stimmloses jungenhaftes Lachen.
Wenig später folge ich ihm aus dem Bad in die Küche. Wie selbstverständlich beginnt er mit den Vorbereitungen fürs Frühstück. Also halte ich mich zurück, um ihm nicht in die Quere zu kommen.
Bald spricht er mich auch darauf an:
„Geh ruhig schon einmal an den Frühstückstisch, und in deine Rolle.“
Ich verlasse die Küche und setze mich neben seinen Stuhl auf den Boden. Kaum sitz ich, kommt er auch schon und stellt das Geschirr und die Nahrungsmittel auf den Tisch. Zum Schluss kommt er mit einer Thermoskanne und setzt sich ans Frühstück. Er schneidet und schüttet eine Weile an seinem Platz, dann beugt er sich zu mir herunter und stellt einen Teller mit mundgerecht geschnittenen Brötchenstücken, unterschiedlich belegt, vor mich hin.
„Wenn du Durst hast: Ich habe Kaffee in deine Saugflasche getan. Melde dich dann also ruhig!“ fordert er mich auf und beginnt nun selbst zu frühstücken.
Ich nehme also ein paar Stücke Brötchen mit dem Mund auf und recke mich dann, um meine Wange an seinem Oberschenkel zu reiben. Peter interpretiert die Geste richtig und nimmt die Flasche in die Hand, um sie mir dann hin zu halten. Ich trinke zwei Schlucke und esse weiter.
Nach dem Essen räumt Peter die Reste wieder in den Kühlschrank und das Geschirr in die Spülmaschine. Ich schaue ihm von der Küchentür aus zu und ertappe mich dabei, wie ich denke:
‚So könnte es gerne immer sein – dass ich bedient werde!‘
Ich muss darüber lächeln und streiche an Peters Bein entlang, als er die Küche verlässt. Er geht in den Flur und zieht sich eine leichte Jacke an. Dann öffnet er eine andere Tür, als die, durch die wir gestern Abend seine Wohnung betreten haben. Neugierig stecke ich meinen Kopf hindurch und sehe, dass wir durch diese Tür direkt in die Garage kommen.
Peter sieht meinen erstaunten Gesichtsausdruck und meint:
„Komm nur! Schau, hier in der Nische habe ich Sachen, die kühl gelagert werden sollen – wie sie andere Leute im Keller haben. Außerdem können wir auf diese Weise ins Auto steigen, ohne von den Nachbarn dabei beobachtet zu werden. Mein Wagen hat hinten getönte Scheiben und auf der Ladefläche einen Transportkäfig befestigt…“
„Ich soll in den Transportkäfig kriechen?“ frage ich zurück.
Er schüttelt den Kopf und antwortet:
„Erst wenn du dir sicher bist, meine Doggie zu sein und zu bleiben – und der Transportkäfig für dich eine Selbstverständlichkeit ist! Ich zwinge dich nicht!“
„Aber welche Alternative hätte ich?“
„Jetzt, wo du die Welt einer Doggie erst kennenlernst, kannst du gerne wie gestern Abend noch neben mir sitzen. Du bist ja auch noch nicht nackt!“
„Auch Nacktheit hast du für mich vorgesehen, wenn ich mir sicher bin deine Doggie zu sein und zu bleiben?“
Peter zuckt kurz mit den Schultern und meint:
„Tiere tragen auch keine Textilien! Aber du brauchst dich wahrlich nicht zu verstecken! Du siehst wunderbar aus, und ich bewahre dich vor allen Gefahren!“
„Peter, dann versuchen wir das einmal!“ entscheide ich mich.
„Du meinst ‚ins Wasser springen‘ ist besser als erst einmal ‚mit dem großen Zeh vorfühlen‘? Du könntest von der ‚Wassertemperatur‘ einen Schock bekommen…“
„Irgendwann ist immer das erste Mal…“ meine ich.
„Okay,“ entscheidet Peter nun, „dann ändere ich unser heutiges Programm aber etwas.“
„Was hattest du denn geplant?“
„Du hattest gemeint, hierher zu ziehen, wenn du hier eine Arbeitsstelle findest. Also wollte ich dir die Landschaft in der Umgebung zeigen. – Gut, das hat natürlich wenig mit Petplay zu tun. Als Doggie lernst du die Umgebung hier mit der Zeit genauso kennen…“