Samstag, 24. April 2021
Mars09-Draco (6)
Einerseits hat Lilian die Geschichte berührt, andererseits sind ihr bei dem Begriff ?Banker im Außendienst? inwendig sämtliche Lichter angegangen.
?Solche Leute musst du dir warmhalten!? hat sie mir eingeschärft, bevor wir zu Bett gegangen sind.
Sie hat mit Blick auf unseren Betrieb die Sache gleich klar gemacht. Nun ist der Mann mit seinem Doggie und allen Sachen, die er für seinen Doggie im Lauf der Zeit angeschafft hat, angekommen.
Ich bin inzwischen durch das Stalltor nach draußen getreten und sehe eine Lastenrikscha im Hof stehen. Nervös scharren die Hengste abwechselnd mit den Hufen, während zwei Männer die Ladefläche abladen.
Der Transportkäfig mit dem Doggie steht schon neben dem Wagen. Nun reicht der Rikschafahrer dem Fahrgast einige Kartons an. Als ich hinzutrete, begrüßt mich der Fahrgast, der hinter der Rikscha steht:
?Sol! Mein Name ist Manuel Pinkett. Sie sind William Bush??
Ich lächele und reiche dem Besucher die Hand.
?Sol! Ja, der bin ich. Das ist ihr Doggie Draco??
Ich zeige auf den Transportkäfig. Der Doggie darin sitzt aufrecht und schaut sich interessiert die neue Umgebung an.
?Richtig,? antwortet Herr Pinkett. ?Das ist Draco.?
Da meldet sich der Fahrer der Lastenrikscha von der Ladefläche:
?Ein Paket fehlt noch!?
Ich wende mich, gemeinsam mit Herrn Pinkett, dem Mann zu, der nun das große Paket hinten hinausschiebt. Wir nehmen das Paket an und stellen es auf dem Sandboden des Innenhofes ab. Nun springt der Fahrer von der Ladefläche und fragt, zu Herrn Pinkett gewandt:
?Haben Sie alles??
Dieser überfliegt noch einmal das Ensemble und nickt.
?Ja, das wäre es. Haben Sie vielen Dank! Was bekommen Sie??
Der Fahrer nennt einen Preis und Herr Pinkett zückt seine Karte. Als die Transaktion erfolgt ist, schwingt sich der Rikscha-Fahrer auf den Bock, winkt von dort noch einmal herunter und die Hengste ziehen an.
Während die Rikscha vom Hof fährt, frage ich Herrn Pinkett:
?Was haben wir denn hier alles??
Mein Gast antwortet:
?Im größten Paket ist der Zwinger. Ich hatte ihn zuhause in einem Raum aufgebaut. Er hat den Raum fast vollständig ausgefüllt. Das Andere sind die verschiedensten Accessoires und natürlich die Hauptsache, Draco!?
?Ooookay,? meine ich. ?Würde es ihnen etwas ausmachen, wenn wir mit dem Zwinger beginnen? Wir tragen ihn zu zweit um den Stall herum und bauen ihn im Eck zwischen Stall und Wohnhaus neben der Terrasse auf!?
Herr Pinkett nickt und will das Paket anheben. In diesem Moment fliegt die Haustür auf und eine junge Frau im Alter von vielleicht acht Marsumläufen kommt herausgelaufen.
?Unser neuer Doggie! Wir haben einen Doggie!? ruft sie begeistert.
Herr Pinkett händigt ihr breit grinsend den Schlüssel für den Transportkäfig aus und meint noch:
?Wenn er dir mit seiner Nase zu nahe kommen sollte: Mache ihm gleich klar, dass das nicht geduldet wird!?
Zu mir gewandt ergänzt Herr Pinkett:
?Das ist, grob gesagt, der Trennungsgrund gewesen! Draco muss erkennen, dass Frauen für ihn tabu sind.?
?Ahhha,? dehne ich. ?Haben Sie in Ihren Accessoires vielleicht ein Impuls-Halsband??
?Leider nein,? sagt mein Gast.
Ich mache mir gedanklich eine Notiz, als Nächstes solch ein Halsband zu kaufen. Aber jetzt muss erst einmal der Zwinger stehen. Wir tragen ihn den beschriebenen Weg, wobei ich vorgehe. An Ort und Stelle öffne ich das Paket und baue den Zwinger zusammen mit Herrn Pinket auf. Dazu ramme ich für jedes Seitenteil eine Stange in den Boden bis wir das Viereck stehen haben. Obenauf kommen die restlichen Elemente und alles wird miteinander verbunden. Probeweise öffne und schließe ich die Zwingertür ein paarmal, dann gehen wir zum Innenhof zurück.