Sarah, die Youtuberin (20)
‚Hm,‘ denke ich und beende mein Frühstück. ‚Was meint er mit ‚Tauschen‘?‘

*

Nach dem Frühstück und einer kurzen Gartenarbeit, sowie dem Füttern der Tiere und Säubern des Stalles, geht Robert am Nachmittag mit mir zum Spielen in den angrenzenden Wald. Ich bin ziemlich ausgepowert, als es zum Abendessen zurückgeht. Wieder kuscheln wir gemeinsam auf der Couch bis wir müde werden.
Diesmal macht Robert nur das Bett im Schlafzimmer für die Nacht fertig. Ich stehe an der Schlafzimmertür und schaue ihm zu. Als er die Decke hebt und sich darunterlegt, schaut er zu mir und sagt:
„EMMA, ZU MIR!“
Schnell bin ich bei ihm und reibe meinen Kopf an seiner Hand.
„Na los!“ fordert er mich nun auf. „HOPP!“
Freudig klettere ich nun auf das Bett und kuschele mich an ihn, wie in der vergangenen Nacht mit den Füßen auf dem Kopfende des Bettes, genauso wie ein echter Hund zumeist im Bett liegt mit dem Rücken dicht an sein Herrchen gekuschelt.
So gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen!
Am Morgen lässt Robert mich wieder im Bett liegen, während er schon auf-steht, sich frisch macht und das Feuer im Herd anzündet. Anschließend kommt er zu mir und sagt:
„BEI FUSS, EMMA! Wir wollen Gassi gehen!“
Ich drehe mich im Bett zu ihm um und schaue ihn erstaunt an. Was meint er denn jetzt?
„Na komm, EMMA!“ wiederholt er sich. „BEI FUSS!“
Also stemme ich mich hoch und krabbele aus dem Bett.
Robert sagt jetzt:
„Zieh dir ruhig etwas Frisches an, dann komm in den Hof!“
Danach geht er vor die Tür. Ich laufe zum Küchenfenster, das hinten heraus geht und sehe, dass er die Tiere versorgt. Schnell bin ich im Schlafzimmer zurück und ziehe mir ein neues T-shirt und Shorts an. Dann folge ich ihm in den Garten.
Als er mich sieht, lächelt er mir zu und sagt:
„Ein echter Hund will zwei- bis dreimal am Tag vor die Tür zum Gassigehen. Du hast vorgestern selbst einen weiteren Schritt näher an das Verhalten echter Hunde gemacht, indem du die körperliche Nähe in der Nacht suchtest. Nun kommt über Tag auch das Gassigehen hinzu… In Siedlungen würdest du als echter Hund dafür an der Leine gehen müssen, bis eine größere Freifläche erreicht ist. Erst dann dürftest du frei laufen.
Hier sind weit und breit keine anderen Menschen. Hier dürftest du also von Anfang an frei laufen – wenn du dich nicht verirrst! Solltest du wirklich Urin absetzen müssen, wäre ich dann natürlich ungestört.
Sollen wir es so machen, dass du läufst, oder dass du langsam an der Leine neben mir her gehst?“
Mich reitet wieder einmal der Schalk und ich lasse ihn meine Antwort erraten, indem ich mit „Wuff!“ antworte.
Er zwinkert mir nun auch zu und fragt:
„Also an der Leine?“
Wieder antworte ich mit „Wuff!“ an zwinkere ihm zu.
„Okay!“ sagt er und beugt sich mit der Leine zu mir herunter, um sie in den Ring im Halsband einzuklinken.


Meine Eindrücke im Rollenspiel

Anfangs hat Sarah im Rollenspiel aus Neugier einen Hund gespielt und sich eifrig die verschiedenen Gesten in der nonverbalen Kommunikation echter Hunde eingeprägt. Natürlich hat auch die Sehnsucht hineingespielt, irgend-wann groß heraus zu kommen, wenn ein Produzent das Video im Internet sieht und sie engagiert.
Bald hat ihr Realitätssinn gesiegt und ihr gesagt, dass das nur wenigen jungen Frauen passiert. Sie hat dann nach der Devise gehandelt ‚Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach!‘ Gleichzeitig ist ihre Zuneigung mir gegenüber gewachsen, wohl auch, weil sie sich gut versorgt, und bei mir sicher und geborgen gefühlt hat.
Zu meiner Freude hat sie sich dem Verhalten echter Hunde immer mehr genähert und die Zeiten als Mensch hat sie auf das nur noch notwendige Maß zurückgefahren. Zuletzt hat sie Trauer beim Alleingelassen werden gezeigt und Freude beim Zurückkehren, wenn auch ihre Freude etwas übergeschäumt ist, was mir blaue Flecken beschert hat.
Dann hat sie die körperliche Nähe gesucht wie ein echter Hund und nun gehe ich mit ihr Gassi, wie mit einem echten Hund. Ich bin gespannt, wohin uns das noch führen wird.
Diese hündischen Verhaltensweisen habe ich mit dem Handy gefilmt, wobei wir das Anspringen in der Haustür mehrmals wiederholt haben, bis wir mit der Video-Sequenz zufrieden gewesen sind. Daraus habe ich dann ein drittes Video zusammengestellt für Youtube.