Warum spielen manche Leute ein Haustier? -1-
Ich unterscheide hier:

"Erzwungenes" Dogplay, (der "Zwang" muss IMMER EINVERNEHMLICH sein!) in denen der/die Doggie wie ein Tier behandelt wird und von seinem Trainer/Besitzer/Halter "gezwungen" wird, sich wie ein Tier zu verhalten. Diese Art des Dogplay beinhaltet typischerweise Demütigung, da der/die Doggie ein Mensch ist, der "gezwungen" wird, die Rolle eines Caniden zu einzunehmen und sich so erniedrigt fühlen kann. Masochistische Charaktere bei den Doggies und sadistische bei den Haltern mögen dies. Dogplay ist Konsens!

Im Gegensatz dazu gibt es Leute, für die es ein Faible ist ein Hund/eine Hündin zu "werden". Sie leben ihren Fetisch Dogplay meist alleine zuhause nach Feierabend, tauchen in den anderen Charakter ein und lassen damit den Stress des Arbeitsalltags hinter sich. Wenn diese Menschen einen Halter finden, für den Dogplay ebenfalls ein Spaß ist, spielt Demütigung der Regel keine Rolle. In dieser Art des Dogplay übernimmt der/die Doggie den Charakter eines Hundes in seiner arbeitsfreien Zeit, also nachmittags, an den Wochenenden, im Urlaub. Der Halter übernimmt die Verantwortung für sein Doggie, versorgt es, kümmert sich um alles, gibt ihm/ihr Zuwendung, trainiert Hundekommandos, fährt zu Events gemeinsam mit vielen Dogplayern – kurz, er ist einem Halter eines echten Hundes nicht unähnlich.

Beides sind die Eckpunkte der Bandbreite in dem sich das persönliche Dogplay positioniert. Es kann asexuell nur auf die Tierrolle konzentriert sein, oder auch erotisch-sexualisiert genossen werden.

Die Ausbildung der Doggies im Fetisch "Dogplay" wird sehr eng an die Methoden der Ausbildung echter Hunde angelehnt. Im erstgenannten "Dogplay" sind die Methoden der Ausbildung eher als „mittelalterlich“ zu bezeichnen.

Die Ausrüstung ist anfangs sehr einfach. Ein Halsband mit einer Leine und Knieschoner reichen völlig aus. Bald wird ein Napf hinzukommen. Eine Saugflasche, wie man sie von den Bikern kennt KANN hinzukommen. Dann wird ein großer Hundekorb oder ähnliches angeschafft werden. Weitere Accessoires können sein: Ein Gummi-, Leder- oder Fellimitatanzug, Pfotenhandschuhe, ein Hundeschweif, eine Hundemaske, eine Transportbox für Großhunde (anzubringen im Kofferraum eines PKW), ein Hundekäfig, oder -zwinger...

Dogplay ist keine neumodische Erscheinung, eine „Perversion der Neuzeit“, sondern hat eine lange Geschichte über die letzten Jahrtausende. Immer wieder kann man in klassischen Werken schon davon lesen.

Der Reiz des Dogplay variiert mit den beteiligten Personen. Der offensichtlichste Faktor ist der zwischenmenschliche. Das Dogplay schafft eine intensive Sinneserfahrung für den/die Doggie.

Ich muss sagen, ich bin vom Dogplay seit langer Zeit verzaubert. Für mich als Halter ist es die Verantwortung, die ich trage, die Zuwendung, die ich gebe, die gemeinsamen Erfahrungen bei Events. Doggies werden sicher äquivalent ähnliches berichten können. Wie auch immer, es gibt so viele Gründe Dogplay ansprechend zu finden, wie es Menschen gibt. Man muss nicht wissen, warum man es genießt, um es zu genießen!